Aufgeben wird keiner, aber die Optionen für die Bundesligisten auf den Plätzen 16, 17 und 18 sind begrenzt. Der direkte Klassenerhalt ist für Bochum, Heidenheim und Kiel nur noch theoretisch erreichbar. Praktisch kämpft das Trio darum, wer die Chance bekommt, den Abstieg über die Relegation abzuwenden.

Frust beim VfL Bochum, Ernüchterung beim 1. FC Heidenheim, aber neue Hoffnung bei Holstein Kiel: Der Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga geht in die heiße Phase und wird wohl auch in dieser Saison zum Krimi - auch wenn er nach dem 30. Spieltag weiterhin als Schneckenrennen daherkommt.

"Jede Niederlage tut weh, aber jetzt kommen die Spiele, in denen es für uns um alles geht", sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt nach der 0:4 (0:3)-Pleite gegen Bayern München - und gab damit im Grunde die Marschroute für alle beteiligten Teams vor.

Die Ausgangssituation ist inzwischen recht klar: Für die drei Kellerkinder geht es wohl nur noch darum, irgendwie den Relegationsplatz zu erreichen. Der Sprung auf Rang 15, der direkte Klassenerhalt? Abgeschrieben. Zu weit enteilt scheinen die einstigen Mit-Abstiegskandidaten FC St. Pauli oder TSG Hoffenheim.

Schmidts Heidenheimer haben dabei (noch) die beste Ausgangsposition. Zwei Zähler liegt das Team vor Bochum (20 Punkte), derer drei vor den Kielern (19) - zudem verfügt der FCH über die beste Tordifferenz. "Wichtig ist, dass uns das nicht runterzieht. Da muss die Mannschaft dran glauben und schnell wieder versuchen, dass wir uns anders präsentieren", sagte Schmidt nach der deutlichen Pleite.

Ein direktes Duell steht noch aus

Durchhalteparolen, die so ähnlich am Samstag auch aus Bochum zu vernehmen waren. "Wir werden weiterhin hart arbeiten", sagte Trainer Dieter Hecking, der im Saisonendspurt vor allem auf eine bessere Chancenverwertung hofft: "Ein Erfolgserlebnis würde sicher mal helfen."

Beim 0:1 (0:0) gegen Europacup-Anwärter Werder Bremen, der vierten Pleite in Folge, hatten die Bochumer einen dringend benötigten Befreiungsschlag verpasst - obwohl dieser gegen einen durchaus schlagbaren Gegner möglich gewesen wäre. Der VfL aber machte zu wenig aus einer guten ersten Hälfte.

Moralischer Sieger des Samstags war deshalb Holstein Kiel. Der Tabellenletzte holte beim 1:1 (1:0) gegen Champions-League-Anwärter Rasenballsport Leipzig einen Punkt, der noch wichtig werden kann. Entsprechend selbstbewusst schickte Trainer Marcel Rapp eine Kampfansage an die Konkurrenz: "Abgerechnet wird zum Schluss", sagte er: "Es sind noch genug Spiele zu spielen. Wenn wir mit der Leistung weiter marschieren, werden wir genug Punkte holen."

Das Restprogramm aber hat es in sich für die Kieler. Auf die Norddeutschen warten an den abschließenden vier Spieltagen ausschließlich Europacup-Kandidaten. Etwas einfacher sieht es bei den Bochumern, die sich im vergangenen Jahr spektakulär über die Relegation retteten, und den Heidenheimern aus. Anfang Mai treffen die beiden Teams zudem in einem "Sechs-Punkte-Spiel" aufeinander.

Mindestens bis dahin werden sich die drei Kellerkinder noch an den letzten Strohhalm namens Relegationsplatz klammern. Aufgeben ist keine Option.

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