Nach 25 Jahren ist Schluss. In einem emotionalen Post verkündete Thomas Müller Samstagvormittag sein Aus als Spieler beim FC Bayern im kommenden Sommer – „auch wenn dies nicht meinen persönlichen Wünschen entsprach“, so Müller dort. Der deutsche Fußball-Rekordmeister gibt dem 35-Jährigen keinen neuen Vertrag mehr.

Neben unzähligen Fans reagieren auch etliche Mitspieler, Klubs und Persönlichkeiten aus dem Sport auf die Nachricht. Vor allem eine Reaktion lässt dabei aufhorchen. Toni Kroos, einer der erfolgreichsten Spieler in der Historie des deutschen Fußballs, spielte selbst für den FC Bayern. Und dort und in der Nationalmannschaft mit Müller.

Kroos schrieb bei X: „Zu viele Köche verderben den Brei.“ Mit dieser Aussage bezieht er sich sicherlich auf das Hin und Her der Bayern-Bosse im Vorfeld der Entscheidung um heiklen Fall Müller.

Am 10. Januar hatte Sportvorstand Max Eberl gesagt: „Er braucht ja nicht großartig verhandeln. Wenn er sagt, er hat Lust weiterzumachen, dann werden wir uns tief in die Augen schauen, schauen uns den Kader an und dann wird es weitergehen.“

Am 26. Februar schlug Ehrenpräsident Uli Hoeneß plötzlich eine andere Richtung ein: „Ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, ist auch keine Lösung. Da würde ich ihm raten, aufzuhören.“

Eberl am Ende nicht mehr am Tisch

Eberl saß in den letzten Gesprächen mit Müller laut „Bild“ nicht mehr am Tisch, Vorstandschef Jan-Christian Dreesen übernahm. In der am Samstagvormittag vom FC Bayern versendeten Pressemitteilung, sagte Eberl: „Diese Entscheidung ist uns verständlicherweise alles andere als leichtgefallen, und ausschlaggebend war am Ende ganz allein die Kaderplanung, bei der wir den Fokus auf die Zukunft richten.“

Und weiter: „Die Gespräche, die wir mit Thomas geführt haben, verliefen von beiden Seiten offen und transparent. Thomas weiß, dass er beim FC Bayern die allerhöchste Wertschätzung genießt. Daran ändert auch diese Entscheidung nichts. Jetzt wollen wir gemeinsam mit ihm noch Titel holen. Thomas Müller spielt nicht nach Lehrbuch – er schreibt sein eigenes: 25 Jahre FC Bayern auf höchstem Niveau.“

Samstagmittag äußerte sich auch Dietmar Hamann zu dem Fall Müller. Der einstige Profi des FC Bayern sagte als Experte bei Sky, dass Typen wie Müller und dem Weltmeister Mats Hummels, der im Sommer seine Karriere beenden wird, fehlen werden.

Hamann äußerte sich auch zu Eberl und dessen Aussagen aus dem Januar zu Müller. „Da sind die Bayern etwas zu schnell in die Kurve gefahren“, so Hamann. Dann habe der Vorstandsvorsitzende in der vergangenen Woche „das Steuer übernommen“, so Hamann über Dreesen: „Diese Gespräche müssen wirklich sehr harmonisch und freundschaftlich gewesen sein.“

Hamann brachte als mögliche neuen Müller-Klub Los Angeles FC, Partnerklub des FC Bayern, und auch David Beckhams Inter Miami mit Lionel Messi ins Gespräch. Ob Müller aber außerhalb vom FC Bayern überhaupt noch spielen wolle, wisse derzeit wohl nur Müller selbst. „Ich glaube, dass er heute irgendwo erleichtert ist“, so Hamann über Müller, „weil er Gewissheit hat. Das Schlimme ist immer die Ungewissheit.“

Man hätte die Entscheidung im Fall Müller anders kommunizieren können, so Hamann mit Blick auf Interna aus dem Verein, die in den vergangenen Wochen durchgesickert waren.

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