Kein Jubel, nicht mal ein Lächeln huschte über das Gesicht von Franziska Preuß, als sie im letzten Biathlon-Rennen des Winters als Erste den Zielstrich überquerte und damit die beste Saison ihrer Karriere mit dem größten Erfolg ihrer Laufbahn krönte: dem Sieg im Gesamtweltcup. Kurz nach der 31-Jährigen kam die Französin Lou Jeanmonnot als Dritte ins Ziel und fiel frustriert und traurig in den Schnee. Preuß eilte sofort zu ihr, umarmte sie. Wenig später gingen sie gemeinsam mit der Tages-Zweiten Elvira Öberg (Schweden) auf eine Ehrenrunde, aber wirklich freuen konnte sich die Deutsche immer noch nicht. Danach weinte sie.
Denn die letzten Minuten des Massenstartrennens waren nicht nur an Dramatik nicht zu überbieten gewesen – der Kampf um den Gesamtweltcup sollte nach vier Monaten erst auf den letzten Metern entschieden werden –, Jeanmonnot stürzte auch noch. Und zwar in einem Moment, als die beiden Konkurrentinnen dicht an dicht in eine Kurve gingen; die Deutsche außen, die Französin innen. Öberg lag ein kleines Stück zurück, der Weg für Preuß war frei.
So aber wollte sie nicht gewinnen. Deshalb kein Jubel, sondern Tränen. Und nur wenig später stand fest: Die Franzosen legen Protest ein. Jetzt hat eine Jury das letzte Wort über den Sieg im Gesamtweltcup.
Fünf Zähler lagen zwischen ihnen vor dem Massenstart
Preuß war mit nur 20 Zählern Vorsprung auf Jeanmonnot in das letzte Wettkampf-Wochenende dieser Saison gegangen. Nach ihrem Sieg im Sprint am Freitag und Platz fünf in der Verfolgung am Samstag war sie aber ins Hintertreffen geraten und hatte das Gelbe Trikot an die Französin abtreten müssen. Jeanmonnot ging mit fünf Punkten Vorsprung in das letzte Rennen dieses Winters.
Ein Sieg beim Massenstart – und Preuß würde es ihr wieder abnehmen. Nach dem vierten Schießen starteten die beiden dann fast zeitgleich auf die letzte Runde. Nach einem langen Weltcupwinter, der Ende November 2024 begonnen hatte, kam es am letzten Tag der letzten Weltcupstation also zum ganz großen Finale, das mit dem unglücklichen Sturz der Französin für keine Seite im Jubel endete.
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