Über Monate führt die MT Melsungen die Handball-Bundesliga an, nun müssen die Nordhessen mehr und mehr dem Verletzungspech Tribut zollen. Die Tabellenspitze ist weg. Auch, weil Juri Knorr am Ende eines Krimis den Überblick verliert.

Durch seine höchste Saisonpleite hat der bisherige Spitzenreiter MT Melsungen in der Handball-Bundesliga die Tabellenführung an die TSV Hannover-Burgdorf verloren. Melsungen ging beim HSV Hamburg bei seiner fünften Liga-Niederlage mit 32:42 (17:19) unter und fiel einen Zähler hinter Hannover zurück. Die Niedersachsen eroberten den Platz an der Sonne bei den Rhein-Neckar Löwen durch ihren sechsten Sieg in den vergangenen sieben Begegnungen ohne Niederlage mit einem glücklichen 36:35 (21:16).

Melsungen konnte an der Alster zunächst noch mithalten und lag im ersten Abschnitt zwischenzeitlich sogar mit bis zu drei Toren in Führung. Doch noch vor der Pause leiteten die Hausherren die Wende ein. Nach dem Seitenwechsel überrannte der HSV die Mannschaft von MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo oft und schraubte das Ergebnis in eine für die Hessen demütigende Höhe. Erfolgreichster HSV-Werfer war Leif Tissier mit sieben Toren. Nikolaj Enderleit konnte Melsungens Debakel mit neun Treffer auch nicht verhindern.

Hannover nutzte Melsungens Einbruch in einem wahrhaftigen Krimi. Der Erfolg für das vorübergehend deutlich führende Team von Ex-Bundestrainer Christian Prokop stand bis zur letzten Minute auf der Kippe. Matchwinner beim siebten Auswärtssieg der Niedersachsen war der achtfache Torschütze Marius Steinhauser.

Bei den Löwen verbuchte Nationalspieler Juri Knorr die gleiche Ausbeute, brachte sein Team aber auch um die finale Chance zum Ausgleich: Wenige Sekunden vor dem Ende liefen die Löwen einen letzten Angriff, Knorr trug den Ball nach vorne, fand aber keine Anspielstation mehr. So warf sich Nationalspieler Martin Hanne auf den durch ein Notanspielversuch Knorrs freigewordenen Ball, die Uhr lief ab - und damit auch die Zeit der MT Melsungen an der Spitze der Handball-Bundesliga.

Schon am Freitag könnte die TSV Hannover-Burgdorf die Tabellenspitze allerdings ebenfalls schon wieder los sein: Der SC Magdeburg empfängt dann die Füchse Berlin zum Spitzenspiel. Gewinnen die Hauptstädter um Welthandballer Mathias Gidsel das Prestigeduell, stehen sie ganz oben.

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