Er hatte einst das Jordan-Team gegründet und dem jungen Michael Schumacher eine Chance gegeben. Nun ist der ehemalige Formel-1-Teamchef Eddie Jordan tot. Der schillernde Ire starb nach langem Krebsleiden im Alter von 76 Jahren.

Trauer in der Motorsport-Königsklasse: Formel-1-Legende Eddie Jordan ist tot. Das bestätigte Jordans Familie gegenüber der britischen "BBC". Der Ire trat in der Formel 1 unter anderem als Förderer von Rekord-Weltmeister Michael Schumacher in Erscheinung. Der heute 46-Jährige machte in Jordans Team Anfang der Neunziger Jahre seine ersten Gehversuche in der Rennserie. Schumacher fuhr 1991 in Spa-Francorchamps sein erstes und einziges Rennen für Jordans gleichnamigen Rennstall. Anschließend verließ er das Team und wechselte zu Benetton. Eddie Jordan verkaufte das Team 2005, war aber noch eine Zeit lang für die Vermarktung zuständig.

Ende 2024 hatte Jordan eine Krebserkrankung öffentlich gemacht. "Im März und April wurden bei mir Prostata- und Blasenkrebs festgestellt. Und dann hat der Krebs in die Wirbelsäule und das Becken gestreut. Es war ziemlich aggressiv", sagte der 76-Jährige damals im Podcast "Formula For Success", den er mit dem früheren Vize-Weltmeister David Coulthard betrieb. Die Formel-1-Legende erlebte nach eigener Aussage eine schwere Zeit. "Es waren einige sehr dunkle Tage, aber ich bin da herausgekommen", berichtete Jordan.

Jordan sei "in den frühen Morgenstunden des 20. März 2025 friedlich im Kreise seiner Familie in Kapstadt verstorben", hieß es nun in einer Mitteilung seiner Familie.

Kreative Methoden zur Geldbeschaffung

Ohne Jordan wäre die Geschichte des Motorsports um einige Kapitel ärmer. Als Fahrer war er in unteren Formel-Klassen aktiv, feierte einige Siege und durfte sogar ein Formel-1-Auto von McLaren testen. "Früher hatte ich einmal den Traum, Weltmeister zu werden, doch dann gelangte ich an den Punkt, an dem ich wusste, dass ich es als Fahrer nicht schaffen konnte", sagte Jordan einmal.

Also wurde er Chef seines eigenen Teams. In einem seiner Autos fuhr die spätere PS-Ikone Ayrton Senna 1982 seine ersten Formel-3-Kilometer. Nach einigen Erfolgen wagte sich Jordan 1991 schließlich in die Formel 1. Als Rennstallbetreiber entwickelte er kreative Methoden zur Geldbeschaffung. Angeblich gaben ihm die Gerichtsvollzieher immer wieder rechtzeitig Tipps, bevor sie zur Pfändung anrückten, damit er verschwinden kann.

Frentzen gewann zwei Rennen für Jordan

Jordan erlebte fette Jahre in der Rennserie. Er sicherte sich lukrative Sponsorendeals, schmiss schrille Partys. Vor der Teamgarage stolzierten leicht bekleidete Damen herum. Er war quasi der Erfinder der Boxenluder. Für Jordan fuhren Weltmeister Damon Hill, Rubens Barrichello, Eddie Irvine und mehrere Deutsche. Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen, Nick Heidfeld und Timo Glock heuerte er an.

Jordan hatte ein Auge für Talente. Insgesamt gelangen dem Team vier Grand-Prix-Siege, zwei davon durch Frentzen 1999. Aber mit der Geldverbrennung der Werksrennställe konnte der Vater von vier Kindern nicht mithalten. 2005 war Schluss, Jordan verkaufte seine Anteile. Doch auch später konnte er nicht von der Rennserie lassen und wurde TV-Experte bei der BBC. Dort sorgte er mit spöttischen Kommentaren für Aufsehen, eher er sich im Alter zurückzog.

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