Auf Schalke droht in naher Zukunft das nächste Trainerbeben. Nachdem herauskam, dass Coach Kees van Wonderen schon im Dezember letzten Jahres sein Amt zur Verfügung gestellt hat, tickt die Uhr für den Niederländer beim S04 herunter. Sein Abschied scheint offenbar nur noch ein Frage der Zeit zu sein.

"Ich habe bei der Wohnungssuche schon eine Absage bekommen, weil der Vermieter einen langfristigen Mieter wollte", erzählte Markus Weinzierl lachend bei seiner Vorstellung als neuer Trainer des FC Schalke 04 zur Saison 2016/17. Am Ende der Spielzeit entließen die Knappen ihren Coach wieder, der wie so viele vor ihm und nach ihm mit großen Hoffnungen und Erwartungen gestartet war. Dabei hätte sich der Vermieter von Weinzierl damals eigentlich fast schon glücklich schätzen können - denn die Verweildauer des Mannes aus Straubing war für Schalker Verhältnis erstaunlich lang.

Seit Oktober des letzten Jahres versuchen sie es bei den Königsblauen nun mit Kees van Wonderen als Coach. Als Nachfolger des entlassenen Belgiers Karel Geraerts sollte der Niederländer die Mission Wiederaufstieg aus einer denkbar ungünstigen Ausgangslage angehen - und scheiterte schnell. Neben den (schlechten) Ergebnissen stimmte auch ansonsten fast gar nichts in seinen ersten Wochen auf Schalke.

Die Situation stellte sich für den Niederländer selbst als so dramatisch dar, dass er nach Sky-Informationen Anfang Dezember bereits intern sein Amt zur Verfügung stellen wollte. Die Schalker Offiziellen erbaten sich angesichts dieses ungewohnten Vorgangs damals Bedenkzeit - und vor allem auch Zeit, um einen möglichen Nachfolger für Kees van Wonderen zu finden.

Situation überholt Rücktrittsangebot

Den sollen sie nach Sky-Informationen in Friedhelm Funkel auch relativ schnell ausgemacht haben, doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Schalke gewann - auch wegen einer fulminanten und mittlerweile schon legendären Kabinenansprache von Kenan Karaman in der Halbzeitpause - die Partie beim SC Paderborn und schipperte in den Folgewochen auch insgesamt in ein ruhigeres Fahrwasser. Das Rücktrittsangebot von Kees van Wonderen nahmen die Schalker Offiziellen in dieser Situation natürlich nicht an. Und vielleicht wäre es auch langsam in Vergessenheit geraten, wenn sich die sportliche Lage im neuen Jahr nachhaltig weiter gebessert hätte. Doch das tat sie nicht!

Und so darf es nicht erstaunen, dass vor knapp vier Wochen Sky das Angebot des Schalker Trainers über zweieinhalb Monate nach seiner internen Verkündung erstmals öffentlich machte. Da im Profigeschäft nie etwas nur aus reinem Zufall geschieht, darf man sich über die Art und den Zeitpunkt der lancierten Meldung nicht wundern. Der FC Schalke 04, so die einhellige Meinung aller Experten und vor allem auch vieler Fans, hat in den letzten Wochen und Monaten unter der Regie des Niederländers keinen einzigen Entwicklungsschritt gemacht. Und auch einen Plan, wie eine solche Entwicklung hin zu einer besseren Zukunft überhaupt aussehen könnte, vermissen sie bei den Königsblauen bis heute fast vollständig.

Nachhaltige Irritation

Und so gerät Kees van Wonderen immer mehr in den Mittelpunkt der Kritik. Mittlerweile gilt es fast schon als ausgeschlossen, dass der Niederländer auch in der kommenden Saison bei den Schalkern auf der Bank sitzt. Und das hängt unmittelbar mit seinem Rücktrittsangebot aus dem Dezember des letzten Jahres zusammen. Denn natürlich hat der ungewohnte Vorgang die Schalker Offiziellen nachhaltig irritiert. Und seitdem die eigentlich interne Angelegenheit öffentlich wurde, ist auch klar, dass die Zweifel der Schalker Führung an ihrem aktuellen Coach in den letzten Wochen nicht weniger geworden sind. Da das Lancieren der Meldung nur aus dem Inneren gekommen sein kann, darf man damit rechnen, dass die Tage von Kees van Wonderen auf Schalke nunmehr heruntergezählt werden.

Dazu passt auch eine Meldung des "kicker", dass die Königsblauen aus den nächsten drei Partien gegen die SpVgg Fürth, den SSV Ulm und Jahn Regensburg neun Punkte von ihrem Trainerteam fordern sollen. Wer die wenig ausgeprägte Konstanz des S04 in der jüngeren Vergangenheit kennt, weiß: Dieses Ziel ist eigentlich unmöglich zu erreichen für Kees van Wonderen und seine Mannschaft. Offensichtlich möchten sich die Schalker Offiziellen öffentlich absichern, um zeitnah die Planungen für die kommende Spielzeit angehen zu können. Man kann sicher sein: Würde Kees van Wonderen in den nächsten Wochen noch einmal anbieten, sein Amt zur Verfügung zu stellen - dieses Mal würden die Schalker Funktionäre nicht so lange zögern!

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