Der Thüringer HC verliert das Topspiel der Handball-Bundesliga gegen Titelverteidiger HB Ludwigsburg und fühlt sich dabei von den Schiedsrichtern verschaukelt. Trainer Herbert Müller droht deshalb jetzt Ärger. Auch Nationalspielerin Xenia Smits bekommt den Thüringer Frust zu spüren - wehrt sich aber.

Nach der Wutrede des Thüringer Handball-Trainers Herbert Müller prüft die Frauen-Bundesliga (HBF) Sanktionen. Man habe ein Ermittlungsverfahren wegen unsportlichen Verhaltens aufgenommen, wie Liga-Sprecher Tim Andler bestätigte. Die Liga wolle noch eine Stellungnahme des THC abwarten. Nach dem 22:23 im Topspiel gegen Tabellenführer HB Ludwigsburg und einigen strittigen Schiedsrichterentscheidungen hatte Müller noch auf dem Feld die Unparteiischen, den Gegner und die Liga massiv attackiert. "Wir hätten hier einen Punkt verdient gehabt. Aber man hat uns nicht gelassen. Das war heute 60 Minuten lang sieben gegen neun", polterte Müller los und redete sich immer weiter in Rage.

Größter Auslöser für die Wutrede war eine Szene beim Stand von 21:22 aus Sicht der Thüringerinnen. Ludwigsburgs Nationalspielerin Xenia Smits bekam in den Schlussminuten einen Siebenmeter zugesprochen, der fraglich war. "Nicht genug, dass die eh alle Vorteile dieser Welt haben. 50.000 Mal mehr Geld als andere und dann kriegen die noch alle Unterstützung, die sie brauchen. Ständig und von allen Seiten", schimpfte Müller.

Der sichtlich aufgebrachte Thüringer Coach wandte sich anschließend direkt an einen Schiedsrichterbeobachter in der Halle. "Wenn du das nicht gesehen hast hier, dann verstehe ich die Welt nicht mehr. Was hier heute passiert ist. Man muss auch mal die Wahrheit sagen und kann nicht immer nur schweigen", meckerte Müller und stichelte weiter gegen die Gegnerinnen: "Ich wünsche Ludwigsburg alles Gute - oder wie sie heißen". HB Ludwigsburg ging vor der aktuellen Saison noch als SG BBM Bietigheim an den Start.

Auch Smits bekam etwas von der Wut ab: Als sie noch in der Halle zum Interview gebeten wurde, wurde die Rückraumspielerin lauthals von den THC-Fans ausgebuht. Nachdem das Interview eigentlich schon beendet war, ergriff Smits erneut das Mikrofon und richtete eindringliche Worte an die Anhänger der Gastgeber. "Ihr seid tolle Fans für den THC, sorgt für eine überragende Stimmung. Es ist immer schwer hier zu spielen. Aber wir erwarten ein bisschen Respekt und keine Stinkefinger. Das gehört sich im Sport so", sagte die 30-Jährige.

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