Das Ende des Madrider Krimis besiegelte ein Deutscher. Antonio Rüdiger trat in diesem dramatischen Elfmeterschießen an. Der deutsche Nationalverteidiger, der bis dahin auf ein Saisontor kam, war auserkoren, Real Madrid im Achtelfinale der Champions League beim Stadtrivalen Atlético Madrid in die nächste Runde zu befördern. Der letzte Real-Schütze, wenn alles glücklich ausgehen würde.
Atléticos Mittelfeldspieler Marcos Llorente probierte, Rüdiger mit Psychospielchen zu irritieren. Ein verzweifelter Versuch, das Ruder noch einmal herumzureißen. Llorente zog also mit dem Ball von dannen, weg vom Elfmeterpunkt, weg vom Strafraum, was Rüdigers Teamkollegen Kylian Mbappé auf den Plan rief: Entschlossen sprintete er zum Kontrahenten, grob bemächtigte er sich des Spielgeräts. Dafür sah er vom polnischen Schiedsrichter Szymon Marciniak zwar Gelb, aber Rüdiger konnte zur Tat schreiten. Er trat an, ein flacher Schuss ins linke untere Eck, Atléticos Torwart Jan Oblak war zwar am Ball, aber konnte ihn nicht parieren – Real Madrid war weiter, Rüdiger der umjubelte Held.
Dass der 30-Jährige den entscheidenden Elfmeter für sein Team schießen würde, war eine kurzfristige Entscheidung von Trainer Carlo Ancelotti. „Wir hatten Zweifel zwischen ihm und Endrick. Ich habe Endricks Gesichtsausdruck gesehen und mich für Rüdiger entschieden“, sagte Ancelotti nach dem 4:2 gegen den Stadtrivalen. Er musste lachen, als er es erzählte.
Im Viertelfinale trifft Real als Nächstes auf den FC Arsenal. Ein Argument für den Innenverteidiger sei auch gewesen, dass er im Viertelfinale der vergangenen Saison als letzter Schütze „schon gegen Manchester City getroffen hatte“, berichtete Ancelotti.
„Wir hatten kein Glück. Das ist die Erklärung“, sagte Atléticos Torwart
Endrick war erst kurz vor Ende der Verlängerung für Vinícius Júnior eingewechselt worden, der in der regulären Spielzeit einen Strafstoß über das Tor gesetzt und damit seinen Anteil hatte, das Atlético das 1:2 aus dem Hinspiel durch ein frühes Tor nach 27 Sekunden von Conor Gallagherin ausgleichen konnte. Rüdiger verwandelte den letzten Elfmeter für die Königlichen schließlich etwas glücklich, Torwart Oblak hatte eine Hand an den Schuss bekommen. „Wir hatten kein Glück. Das ist die Erklärung“, sagte Oblak zum Aus seines Teams.
Vorausgegangen war eine skurrile Szene, die das Leiden der Atlético-Fans in der Champions League gegen Real noch mal verschlimmerte. Julián Álvarez traf zwar zum 2:2 im Elfmeterschießen, rutschte dabei aber mit dem Standbein weg und berührte den Ball nach Einschätzung der Schiedsrichter zweimal – der Treffer zählte nicht. Der Video-Schiedsrichter hatte sich in dem Fall eingeschaltet.
Für Atlético war das der Anfang vom Ende im Elfmeterschießen auf dem Weg zum fünften Champions-League-K.o. gegen den Stadtrivalen in Serie. Darunter sind die beiden Final-Niederlagen 2014 und 2016 sowie das Viertelfinal-Aus 2015 sowie das Ausscheiden im Halbfinale 2017.
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