Mit großer Moral hat Borussia Dortmund das Viertelfinale der Champions League erreicht und darf sich auf Fußball-Festabende gegen den FC Barcelona freuen. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac siegte beim OSC Lille im Achtelfinal-Rückspiel nach einem frühen Rückstand noch mit 2:1 (0:1). Emre Can (54. Minute/Foulelfmeter) und Maximilian Beier (65.) drehten die Partie mit ihren Toren noch zugunsten der Westfalen, die im Hinspiel 1:1 gespielt hatten.

„Wir sind extrem erleichtert. Es hat zum einen für das Weiterkommen gereicht, aber wir haben auch eine richtig gute Leistung gezeigt“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl bei DAZN.

Die Dortmunder haben damit weiter die Chance, ihre ansonsten verkorkste Saison mit Erfolgen in der Königsklasse zu retten. Der BVB ließ sich auch von einem frühen Rückschlag durch das Gegentor von Jonathan David (5.) im stimmungsvollen Stade Pierre Mauroy nicht aus dem Konzept bringen. Dortmund erspielte sich zahlreiche Chancen. Anders als zuletzt in der Bundesliga zeigten die Borussen Widerstandsfähigkeit und Spielwitz.

Kovac veränderte nach dem peinlichen 0:1 gegen den FC Augsburg seine Startelf auf vier Positionen. Waldemar Anton, Maximilian Beier, Marcel Sabitzer und Julian Ryerson rückten neu in die Mannschaft. Unter anderem der zuletzt formschwache Dribbelkünstler Jamie Gittens und der laut Kovac auch durch sein Ramadan-Fasten geschwächte Ramy Bensebaini blieben draußen.

BVB-Torwart Kobel sieht Patzer nicht als eigenen Fehler

„Es wird heute richtig impulsiv und emotional werden“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Spiel bei DAZN. „Wir müssen uns wehren.“

Doch es ging denkbar schlecht los. Nach einem leichtfertigen Dortmunder Ballverlust auf der rechten Seite passte Ismaily in die Mitte, wo David viel Platz hatte. Der 25-Jährige traf den Ball eigentlich weder besonders hart noch platziert, doch BVB-Torwart Gregor Kobel ließ den von Nico Schlotterbeck noch leicht abgefälschten Schuss durch die Beine. Ein Gegentor sinnbildlich für die bisherige Dortmunder Saison.

Das Kobel aber nicht so ganz auf seine Kappe nehmen wollte. Er sagte: „Schlotti (Nico Schlotterbeck, die Redaktion) fälscht ihn noch ab. Ich sage es sehr gern, wenn es mein Fehler war. Aber wenn er abgefälscht ist von der Distanz aus, dann ist es eine sehr, sehr schwierig Situation für mich, weil ich schon in der Aktion bin. Auf die kurze Distanz dann noch mal anders zu reagieren, ist einfach schwer. Ich verstehe, dass es nicht so schön aussieht. Aber tatsächlich finde ich, dass es gar nicht so mein Fehler war.“

Immerhin knickte der BVB nun nicht ein. Die Gäste hielten dagegen und erspielten sich binnen kürzester Zeit teils allerbeste Chancen. Erst klärten Lille-Keeper Lucas Chevalier und Verteidiger Alexsandro im Verbund gegen Pascal Groß. Dann brachten in einer irren Szene weder Julian Brandt noch Serhou Guirassy an seinem 29. Geburtstag den Ball aus kurzer Distanz im Tor unter.

Dortmund hatte mehr vom Spiel, doch Lille blieb gefährlich. Kapitän Benjamin André verpasste per Kopf nur ganz knapp das 2:0. Kurz vor der Pause streifte ein Groß-Kopfball die Latte – dem BVB fehlte das Glück.

Auch nach dem Seitenwechsel spielte die Borussia weiter nach vorne und wurde belohnt. Guirassy ging im Zweikampf mit dem früheren Dortmunder Thomas Meunier zu Boden und Schiedsrichter Sandro Schärer entschied auf Strafstoß. Kapitän Can verwandelte sicher.

Die Partie war ab dem Ausgleich nicht nur vom Ergebnis her komplett offen. Beide Mannschaften spielten nach vorne. Kobel verhinderte bei einem Distanzschuss von Hinspieltorschütze Hákon Haraldsson die erneute Führung für Lille – fast im Gegenzug traf Karim Adeyemi die Latte.

Kurz darauf ließ Beier die mitgereisten BVB-Fans jubeln. Nach Pass von Guirassy nahm der 22-Jährige den Ball stark mit und knallte ihn aus rund 14 Metern in den Winkel. Mit der Führung im Rücken zog sich der BVB zurück. Lille drängte, wurde jedoch kaum noch wirklich gefährlich. Dortmund brachte den Vorsprung souverän über die Zeit.

Das Viertelfinal-Hinspiel gegen das Barça-Starensemble von Ex-Bundestrainer Hansi Flick findet am 8. oder 9. April in Barcelona statt. Das Rückspiel am 15. oder 16. April in Dortmund.

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