Der Dax gibt nach dem Inkrafttreten der umfangreichen US-Zölle erneut deutlich nach. Gestern war es noch zu einer Erholung am Aktienmarkt gekommen. Davon ist nichts mehr übrig.

Die von den USA gegen viele Länder weltweit verhängten Handelszölle haben die Börsen erneut unter Druck gesetzt. Der deutsche Leitindex Dax notierte kurz nach Handelsstart 2,4 Prozent niedriger bei 19.795 Punkten. Für den MDax ging es um 2,56 Prozent auf 24.917,39 Punkte bergab. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 2,8 Prozent. In London sanken die Kurse um 2,47 Prozent, in Paris um 2,78 Prozent.

Nach hohen Verlusten am Montag hatte der deutsche Leitindex am Dienstag 2,5 Prozent höher bei 20.280,26 Punkten geschlossen. Hintergrund waren Hoffnungen, dass die US-Zölle möglicherweise erst später greifen und es so Zeit für Verhandlungen geben könnte. Dies hat die US-Regierung inzwischen dementiert. Auch die Wall Street konnte ihren Erholungskurs am Dienstag nicht halten, nachdem ein Vertreter des US-Präsidialamts das Inkrafttreten zusätzlicher Zölle gegen China bestätigt hatte.

"Vor allem bei den von US-Präsident Trump aufgestockten Zöllen gegen China hofften die Investoren bis zuletzt auf eine Verschiebung oder gar einen Kompromiss zwischen den beiden wirtschaftlichen Großmächten", sagte Jürgen Molnar, Stratege beim Broker RoboMarkets. "Doch ab heute werden Waren aus dem Reich der Mitte mit einem Aufschlag von satten 104 Prozent versehen, der Handelskrieg tritt damit in eine neue Phase ein."

Pharmawerte unter Druck

Heute Nacht sind im weltweiten Handelskrieg die neuen US-Sonderzölle gegen eine ganze Reihe von Ländern in Kraft getreten. Für Waren aus der EU betragen sie 20 Prozent. Die Europäische Union hat bislang noch keine Gegenmaßnahmen angekündigt. Auf Warenimporte anderer wichtiger US-Handelspartner werden zum Teil noch höhere Sätze fällig.

US-Präsident Donald Trump kündigte außerdem "große Zölle" auf Pharmaimporte an. Bei den Einzelwerten gehörten deshalb Sartorius und Bayer zum Handelsstart zu den größten Dax-Verlierern. Die EU will heute über eine Liste mit US-Produkten abstimmen, auf die Gegenzölle erhoben werden sollen.

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