Laut US-Präsident Trump wollen viele betroffene Länder unbedingt einen Zoll-Deal aushandeln: "Sie küssen mir den Arsch", sagte er. Die Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen dreht sich laut Bundesfinanzminister Kukies schneller als erwartet.
Die wichtigsten Entwicklungen:
- Kukies: Eskalation schneller als erwartet
- Neue US-Sonderzölle in Kraft getreten
- Deutscher Groß- und Außenhandel erwartet Warenknappheit
- Südkorea kündigt Notmaßnahmen für Autoindustrie an
Insider: Chinas Zentralbank fordert Staatsbanken zu weniger Dollarkäufen auf
Der verschärfte Handelskrieg mit den USA ruft die chinesische Zentralbank auf den Plan: Diese fordert Insidern zufolge große staatliche Banken dazu auf, ihre Dollarkäufe zu reduzieren. Die Währungshüter verschickten demnach eine informelle Richtlinie zur Steuerung der Marktpolitik, sagten drei Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Darin werden die Geldhäuser angehalten, Dollarkäufe zurückzuhalten. Die Anweisung kommt, nachdem die Landeswährung Yuan wegen der massiven US-Zölle auf chinesische Exporte und den Vergeltungsmaßnahmen Pekings unter Abwertungsdruck geraten ist.
10:26 UhrKritik an Zöllen aus Reihen der Republikaner
Ab heute gelten für zahlreiche Länder US-Sonderzölle - auch für die EU-Staaten. Anzeichen, dass die US-Regierung ihren umstrittenen Kurs ändern könnte, gibt es nicht. Doch selbst bei Trumps Republikanern wächst die Kritik.
10:24 UhrMotorenbauer Deutz: Werden Zölle an Kunden weiterreichen
Der Kölner Motorenbauer Deutz erwartet, dass Käufer von Baumaschinen oder Mähdreschern in den USA die neuen Zölle zu spüren bekommen. "Das wird dazu führen, dass alles an die Kunden weitergereicht wird", sagte Vorstandschef Sebastian Schulte im Münchner Club Wirtschaftspresse. "Das kreiert letztlich Inflation." Bei einem Einfuhrzoll von 20 Prozent auf Deutz-Motoren würden amerikanische Traktoren oder Bulldozer etwa acht Prozent teurer, da der Motor für etwa 30 Prozent der Wertschöpfung steht. Die für das zweite Halbjahr erwartete Markterholung könne sich dadurch etwas verzögern, sagte Schulte.
10:23 UhrSpaniens Notenbank senkt Konjunkturprognose
Die spanische Notenbank wird ihre Konjunkturprognose für 2025 wegen der US-Zölle senken, wie Zentralbankchef Jose Luis Escriva mitteilte. "Wir werden unsere Wachstumsprognosen für die spanische Wirtschaft nach unten korrigieren müssen", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) dem spanischen Sender TVE und fügte hinzu, auch das Schaffen von Arbeitsplätzen könnte beeinträchtigt werden. Allerdings seien alle Prognosen mit hohen Unsicherheiten behaftet, erklärte Escriva.
09:58 UhrInsider: Chinas Regierung beruft wegen US-Zöllen Krisenkonferenz ein
Unter dem Druck der amerikanischen Zölle plant die chinesische Führung Insidern zufolge in Kürze eine Krisenkonferenz mit führenden Vertretern von Politik, Notenbank und Regulierungsbehörden. Das Treffen könne schon am Mittwoch stattfinden, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Gesprochen werde über Maßnahmen, um die Binnennachfrage zu stärken und die Kapitalmärkte zu stützen.
09:57 UhrTrump: Betroffene Länder betteln um Zoll-Deal
Donald Trump feiert seine Zollpolitik: Bei einem Abendessen der Republikaner in Washington sagte er kurz vor Inkrafttreten des zweiten Teils seines Sonderzoll-Pakets, betroffene Länder riefen verzweifelt an, um über die neuen Zölle zu verhandeln.
"Sie küssen mir den Arsch" (Im Original: "I'm telling you, these countries are calling us up kissing my ass"), fügte der 78-Jährige laut dem Videomitschnitt seiner Rede auf der Plattform des US-Senders C-Span hinzu. "Sie brennen darauf, einen Deal zu machen. Sie sagen, 'bitte, bitte, mach einen Deal, ich mache alles für einen Deal, Sir'", sagte Trump vor Mitgliedern des National Republican Congressional Committee weiter. Er zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass sogar China - das mittlerweile Zölle von 104 Prozent auf Importe in die USA zahlen muss - einen Deal wolle. "Aber sie sind stolze Menschen."
09:35 UhrBörsenkurse in Europa brechen wieder ein
Nach der kurzen Erholung am Dienstag sind die Börsenkurse in Europa wieder auf Talfahrt gegangen. Zu Handelsbeginn lag der Deutsche Aktienindex (DAX) in Frankfurt am Main 2,20 Prozent im Minus. In London sanken die Kurse um 2,47 Prozent, in Paris um 2,78 Prozent.
An der Wall Street in New York waren die Kurse nach anfänglichen Gewinnen bereits am Dienstag eingebrochen.
09:32 UhrFranzösischer Minister ruft zur Aussetzung von US-Investitionen aus
Frankreichs Industrieminister Marc Ferracci fordert französische Unternehmen auf, ihre Investitionen in den USA auszusetzen. Grund sei der Zollkonflikt zwischen Frankreich und Europa mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump. "Wir sagen: Setzen Sie Ihre Investitionen in dieser schwierigen Zeit aus", erklärt Ferracci. "Wir befinden uns derzeit in einer Situation großer Verwirrung. Geplante Investitionen sind nun ungewiss."
09:31 UhrChinas Führung will "Verletzung von Interessen" nicht tatenlos hinnehmen
China hat in einem Weißbuch zu den neuen US-Zöllen erklärt, die Pekinger Führung werde die Rechte der Volksrepublik entschlossen verteidigen. Das Land wolle keinen Handelskrieg, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur aus dem Papier. "Aber die chinesische Regierung wird niemals tatenlos zusehen, wie die legitimen Rechte und Interessen des chinesischen Volkes verletzt werden."
09:23 UhrWas Chinesen über den Zollstreit denken
Der Zollstreit zwischen den USA und China droht immer weiter zu eskalieren. Chinas Führung will nicht nachgeben. ARD-Korrespondent Benjamin Eyssel berichtet darüber, was ganz normale chinesische Bürgerinnen und Bürger über den Konflikt denken.
Benjamin Eyssel, ARD Peking, tagesschau, 09.04.2025 09:17 Uhr 08:33 UhrEU-Handelskommissar Sefcovic verschiebt Vietnam-Besuch
EU-Handelskommissar Maros Sefcovic sagt wegen der politischen Turbulenzen rund um die US-Zölle eine Reise nach Vietnam ab. Die EU-Vertretung in Hanoi teilte mit, der Besuch werde wegen der "jüngsten internationalen Entwicklungen" verschoben. Er solle zu einem späteren Zeitpunkt, möglicherweise im Juli, nachgeholt werden.
08:21 UhrFrankreichs Arbeitgeberverband warnt vor Rezession
Frankreichs Unternehmen fürchten, dass es durch die US-Zölle zu einer Rezession kommt. "Natürlich bin ich besorgt", sagte der Chef des französischen Arbeitgeberverbands Medef, Patrick Martin, dem Radiosender RTL auf die Frage nach Folgen der Zölle für die französische Wirtschaft. "Es besteht das Risiko, dass das Wachstum zum Stillstand kommt und wir in eine Rezession hineingeraten."
08:00 UhrFinanzminister Kukies: Eskalation überraschend schnell
Die Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen dreht sich laut Bundesfinanzminister Jörg Kukies schneller als erwartet. "Das ist aus unserer Sicht bedauerlich", sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Zölle seien stets schädlich für beide Seiten. Deswegen versuche die Bundesregierung mit Verhandlungen eine Verbesserung herbeizuführen. Deutschland unterstütze die EU, die am Mittwoch über erste Gegenmaßnahmen auf neue US-Zölle abstimmt.
07:43 UhrTrump verdreifacht Zölle auf geringwertige Waren aus China
Neben den besonders hohen generellen Sonderzöllen für China hat US-Präsident Donald Trump zusätzlich Zölle von 90 Prozent auf geringwertige Waren aus dem Land angeordnet - eine Verdreifachung der bisher vorgesehenen Abgaben für diese Artikel. Das geht aus einem Dekret hervor, dass der Republikaner am Dienstagabend unterzeichnete.
Ursprünglich wollte Trump Waren mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 724 Euro) ab dem 2. Mai mit einem Zoll von 30 Prozent belegen. Bisher waren solche Güter von Zöllen ausgenommen. Dank dieser Regel lieferten chinesische Online-Händler wie Temu und Shein in großem Stil ihre Produkte in die USA.
07:18 UhrAsiatische Börsen im Minus
Angesichts der neuen US-Sonderzölle sind die asiatischen Börsen mit Verlusten in den Tag gestartet. In Hong Kong sank der Hang Seng Index nach Handelsbeginn um 3,1 Prozent auf 19.494,92 Punkte, der chinesische SSE Composite Index sank um 1,1 Prozent auf 3110,01 Punkte. In Taiwan verzeichnete der Taiex Index einen Verlust von 5,8 Prozent, der Nikkei Index in Japan sank um fünf Prozent.
06:48 UhrVietnams stellvertretender Ministerpräsident verhandelt in den USA
Vietnams stellvertretender Ministerpräsident Ho Duc Phoc trifft sich heute mit US-Finanzminister Scott Bessent, um über Zölle zu sprechen. Zudem plant er diese Woche Treffen mit Führungskräften von Boeing, SpaceX und Apple. Dies geht aus einem internen Zeitplan hervor, den die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.
Die USA haben Zölle von 46 Prozent auf vietnamesische Exporte verhängt. Diese machen etwa 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus. Der vietnamesische Staatschef To Lam hatte in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump vergangene Woche angekündigt, er sei offen für Gespräche über ein Null-Zoll-Abkommen mit den USA.
06:38 UhrEs gelten 104 Prozent US-Sonderzölle für chinesische Waren
Auch die besonders hohen US-Sonderzölle für China sind in Kraft getreten. Präsident Donald Trump hatte zuletzt die ursprünglichen geplanten Zölle für chinesische Waren von 34 auf 84 Prozent erhöht. Er hatte damit auf die von Peking verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent reagiert.
Seit Januar gelten auf Waren aus China bereits zusätzliche Zölle von 20 Prozent. Insgesamt betragen sie nun 104 Prozent. Bis zuletzt hatte Trump nach eigenen Angaben auf einen Anruf mit einem Verhandlungsangebot aus Peking gewartet.
06:04 UhrZweite Stufe von Trumps Zollpaket in Kraft
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten länderspezifischen Sonderzölle sind in Kraft. Seit Mitternacht amerikanischer Zeit (6.01 Uhr MEZ) gelten für zahlreiche Länder deutlich höhere Abgaben - vor allem für jene, mit denen die USA nach Regierungsangaben ein besonders hohes Handelsdefizit haben. Für jedes betroffene Land wurde ein individueller Zollsatz festgelegt, der neben klassischen Einfuhrabgaben auch andere Handelshemmnisse abbilden soll. Daraus leitet sich der entsprechende US-Zoll auf Importe aus diesen Ländern ab.
Deutschland wird dabei nicht einzeln aufgeführt, sondern fällt unter den Satz von 20 Prozent für die gesamte Europäische Union. Ökonomen zweifeln jedoch an der Berechnungsgrundlage für die Länderliste und kritisieren, dass sie auf teils fehlerhaften Annahmen beruhe.
"Man werde das ganze bis zum Ende ausfechten", Benjamin Eyssel, ARD Peking, zu möglichem Einlenken Chinas auf US-Zölle
Morgenmagazin, 09.04.2025 05:30 Uhr 05:11 UhrDeutscher Groß- und Außenhandel erwartet Warenknappheit
Dem Bundesverband des Groß- und Außenhandels (BGA) zufolge wird der Zollkonflikt mit den USA auf lange Sicht in Deutschland zu Warenknappheit und Marktverzerrungen führen. "Wir müssen mit gestörten Lieferketten und Warenknappheit rechnen", sagte Verbandspräsident Dirk Jandura der Augsburger Allgemeinen laut Vorabbericht. Bisher könnten die bestehenden Lieferketten aufrechterhalten werden, da viele Händler angesichts der drohenden Zölle ihre Lager noch zu alten Bedingungen aufgefüllt hätten.
Deutsche Unternehmen müssten auch mit einer wachsenden Billigkonkurrenz durch große Überproduktion in China rechnen, da den dortigen Händlern über Nacht ein großer Absatzmarkt weggebrochen sei, sagte Jandura.
04:33 UhrJapan schließt den Einsatz von US-Finanzbeständen gegen Trumps Zölle aus
Der japanische Finanzminister Katsunobu Kato will die US-Finanzbestände des Landes nicht als Verhandlungsinstrument gegen die US-Zölle einsetzen. "Wir verwalten unsere US-Finanzbestände unter dem Gesichtspunkt der Vorbereitung für den Fall, dass wir in der Zukunft Wechselkursinterventionen durchführen müssen", sagte Kato im Parlament.
Kato reagierte damit auf die Forderung eines Mitglieds der Regierungspartei, Japan solle als Gegenmaßnahme gegen die US-Zölle den Verkauf seiner US-Finanzbestände in Erwägung ziehen, die Teil der Devisenreserven des Landes sind. Laut Kato würde ein Abbau der japanischen Währungsreserven auch den Verkauf ausländischer Vermögenswerte im Tausch gegen Yen bedeuten.
04:31 UhrTrump will Zölle auf Pharmaprodukte erheben
US-Präsident Donald Trump will offenbar Zölle auf Pharmaprodukte erheben. Auf einer Veranstaltung des Nationalen Republikanischen Kongresskomitees kündigte er "große Zölle" auf Pharmaimporte an. Die Zölle würden Anreize für Pharmaunternehmen schaffen, ihre Aktivitäten in die USA zu verlagern, so Trump.
03:16 UhrTrump: China manipuliert eigene Währung zum Ausgleich für US-Zölle
US-Präsident Donald Trump wirft China vor, seine Währung zu manipulieren, um die Auswirkungen der US-Zölle auszugleichen. "Man muss es ihnen lassen. Sie manipulieren ihre Währung heute als Ausgleich für die Zölle", sagte Trump bei einer Veranstaltung des Nationalen Republikanischen Kongresskomitees.
03:10 UhrUS-Börsenkurse brechen nach anfänglichen Gewinnen weiter ein
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Zollkonflikts sind die Börsenkurse an der Wall Street am Dienstag nach einem zunächst positiven Start in den Handel weiter eingebrochen. Die drei wichtigsten Indizes schlossen erneut im Minus: Der S&P500 büßte 1,6 Prozent auf 4.982,77 Punkte ein - und sank somit erstmals seit fast einem Jahr unter die Schwelle von 5.000 Punkten. Der Dow Jones schloss um 0,8 Prozent niedriger bei 37.645,59 Punkten, der Technologie-Index Nasdaq (minus 2,2 Prozent) bei 15.267,91 Punkten.
Wegen der deutlich eingetrübten Konjunkturaussichten sank zudem der Ölpreis erneut: Die US-Sorte West Texas Intermediate wurde erstmals seit April 2021 für unter 60 Dollar pro Barrel gehandelt.
01:52 UhrSüdkorea kündigt Notmaßnahmen für Autoindustrie an
Südkorea hat Sofortmaßnahmen zur Unterstützung seines von den US-Zöllen betroffenen Automobilsektors angekündigt. Damit sollen die Auswirkungen der Zölle auf die Branche abgemildert werden.
"Angesichts des geringeren Anteils der lokalen Produktion südkoreanischer Automobilhersteller in den Vereinigten Staaten ist unsere Industrie vergleichsweise im Nachteil", teilte die Regierung in einer Erklärung mit. Man erwarte, dass die Zölle den südkoreanischen Automobil- und Autoteileherstellern erheblichen Schaden zufügen werden, so die Regierung weiter.
Um Liquiditätsprobleme zu vermeiden, sollen die Finanzierungshilfen für die Automobilhersteller bis 2025 auf 15 Billionen Won (10,18 Milliarden Dollar) von den bisher geplanten 13 Billionen Won angehoben werden, hieß es weiter.
01:52 UhrDer Liveblog vom Dienstag zum Nachlesen
Weil China eine Frist zur Rücknahme seiner Gegenzölle hat verstreichen lassen, will die US-Regierung am Mittwoch weitere Zölle in Kraft setzen. Europäische Pharmaunternehmen warnen vor den Folgen der US-Pläne.
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