Max Verstappen zeigt nach einem schwierigen Saisonstart beim dritten Rennen der Formel-1-Saison seine Extraklasse. Den Sieg in Suzuka kostet der Serien-Weltmeister voll aus.

Seiner Galavorstellung auf der Strecke von Suzuka ließ Max Verstappen rasch einen verbalen Giftpfeil in Richtung von McLaren folgen. "Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich in diesem anderen Auto gesessen hätte", sagte der Formel-1-Weltmeister, nachdem er sich trotz der Unterlegenheit seines Red Bull mit einem Sieg in Japan eindrucksvoll zurückgemeldet hatte: "Dann hätte man mich überhaupt nicht mehr gesehen."

Weil Verstappen aber (noch) für Red Bull startet, lag er im Ziel knapp anderthalb Sekunden vor Lando Norris, der als McLaren-Fahrer zwar zweifellos das beste Auto der Königsklasse zur Verfügung hat, aber trotzdem kein Mittel gegen den Champion fand. "Red Bull und Max hatten ein perfektes Wochenende und wir waren ein paar Millisekunden von der Perfektion entfernt", sagte McLaren-Teamchef Andrea Stella: "Genau das sind die Margen, die wir im Moment in diesem Sport haben."

"Nur er kann das"

Nach 3 von 24 Rennen zeichnet sich bereits ein Duell zwischen dem besten Team und dem besten Fahrer ab. Einzig Verstappen liegt einen Punkt hinter dem WM-Führenden Norris, und nur er ist in der Lage, den Briten und dessen McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri zu schlagen. "Ich denke, es gibt derzeit keinen anderen Fahrer, der ein Auto so weit über dessen eigentliches Potenzial hinaus bewegen kann", sagte Ex-Weltmeister Fernando Alonso über Verstappen: "Nur er kann das." Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko sprach vom "Verstappen-Faktor" und meinte damit jene Prise Extraklasse, die nur der Champion besitzt.

Damit Verstappen zaubern und den Leistungsnachteil gegenüber McLaren kompensieren kann, bedarf es aber einiger Zutaten, die in Suzuka zusammenkamen. Dank einer herausragenden Runde im Qualifying sicherte er sich die Pole-Position, was in Suzuka aufgrund der wenigen Überholmöglichkeiten entscheidend ist. Zudem waren die Temperaturen am Renntag niedriger als zuvor und der Red Bull deshalb nicht so anfällig für Reifenverschleiß. "Die McLaren waren zwar schneller, sie kamen aber einfach nicht ins DRS-Fenster, um wirklich Druck aufzubauen", analysierte Verstappen.

"Werden weiter hart arbeiten"

Zudem leistete McLaren unbewusst Beihilfe: Die Taktik des Konstrukteursweltmeisters war zu konservativ, um Verstappen zu gefährden. Noch dazu erhielt der schneller wirkende Piastri nicht die Freigabe, um Norris zu überholen und Jagd auf Verstappen zu machen.

Der Niederländer wünscht sich die Leichtigkeit vergangener Tage zurück, in denen er von Sieg zu Sieg geeilt war: "Wir wollen nicht nur manchmal ganz oben stehen, sondern möglichst immer." Doch der Weg dahin ist lang und steinig, schon am Sonntag steht in Bahrain das nächste Rennen an. Bei ganz anderen Bedingungen und deutlich höheren Temperaturen sind die McLaren-Fahrer erneut Top-Favoriten.

Das weiß Verstappen, und in dieser Rolle fühlt sich der 27-Jährige sichtlich wohl. Der Druck liegt bei McLaren, während Verstappen allein durch seine Präsenz und die im Fahrerfeld einzigartige Klasse als ständige Bedrohung über allem kreist. "Wir werden weiter hart arbeiten", versprach Verstappen: "Und dann sehen wir, wo wir landen."

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke