Deniz Ilbay und Max Holzer können sich nicht leiden. Über Monate entsteht durch Provokationen, Beleidigungen und Sticheleien die derzeit größte Fehde des Kampfsports. Es ist ein Duell der Gegensätze und der unterschiedlichen Kampfstile, das nun einen Sieger finden soll.
Rivalitäten gehören zum Sport dazu, können historisch tief verankert sein, einen bestimmten Auslöser haben oder auch inszeniert sein. In Mixed Martial Arts ist das Anheizen eines Kampfes Teil des Geschäfts, nach dem sportlichen Wettkampf zollt man sich einander Respekt. Umso mehr elektrisiert ein Duell, wenn es auf echter Antipathie und Abneigung basiert - sowie der Kampf zwischen Max Holzer und Deniz Ilbay. Über Monate hat sich diese Fehde auf Veranstaltungen und im Netz aufgebauscht, bei Oktagon 69 in Dortmund (am 5. April ab 17.30 Uhr auf RTL+) tragen es die beiden Federgewichte nun endlich aus. Es ist ein Duell der Generationen und Gegensätze, wenn der Kölner "Oberlehrer" auf den Hannoveraner "Klassenclown" trifft.
"Grudge Match" nennen die Amerikaner eine solche Paarung, bei der es verbittert zugeht und böses Blut gibt. Die Holzer-Ilbay-Fehde hat einen langen Anlauf hinter sich. Bereits im Oktober 2024, beim historischen Stadionevent in Frankfurt, gingen sich beide während der Pressekonferenz verbal an. Holzer saß in der Pressereihe, als Ilbay ihn ansprach und dessen Herausforderungen als respektlos betitelte. Es entbrannte ein wildes Hin und Her, in das sich auch Ilbays Vater einschaltete. Als "noch grün hinter den Ohren", beurteilte der 30-Jährige Ilbay seinen mittlerweile 23-jährigen Gegner. Es fehle an Anstand und Erziehung. An Belehrungen seitens des Kölners mangelte es nicht - der dreifache Familienvater hat einfach den Hang zum Erzieherischen.
Auch Holzer hat einen Hang - er mimt gerne den Klassenclown. Er hat immer lockere Sprüche auf den Lippen und will alles andere als politisch korrekt sein. Ein Vertreter der Gen Z, der sich um nichts schert, außer seinen Sport. Entsprechend stichelte er stetig, dass er nur kämpfen wolle, Ilbay aber Angst habe, den Kampf anzunehmen.
Zwischen Toilettenwart und Trash-TV
Nachdem das Duell für Dortmund dann offiziell gemacht wurde, legte das MMA-Talent aus der Fightschool Hannover noch eine Schippe obendrauf. Beim Besuch eines RTL-Kamerateams zeigte er sein Zimmer im Gym inklusive eines Pappaufstellers des kleinwüchsigen Hasbullah, auf den er ein Foto Ilbay geklebt hatte. "So sieht der fast in echt aus, nur viel fetter", kommentierte Holzer die Situation. Ilbay vermittle ihm den Eindruck einer hochnäsigen Zicke. Wenn er mit ihm fertig sei, reiche es nur noch für die Aufgabe eines Toilettenwarts.
Ilbay seinerseits gab sich vor dem Kampf gegen Holzer ebenfalls siegessicher und kündigte an, der Kampf werde mit einem spektakulären Knockout enden. Danach reiche es bei Holzer nicht für mehr als ein Trash-TV-Format, "bei so viel Scheiße wie er erzählt".
Und auch beim ersten Gegenüberstellen nach der Waage konnten die beiden nicht voneinander lassen. Ilbay schubste Holzer weg, da diese ihm zu nah gekommen sei. Holzer streckte dem Kölner die Hand entgegen, doch Ilbay erwiderte die sportliche Geste nicht. Bei der Pressekonferenz fiel Holzer seinem Gegner derart oft ins Wort, dass dieser nur noch genervt die Augen verdrehte.
Es ist ein Duell der Gegensätze und der unterschiedlichen Kampfstile. Auf der einen Seite der ernste Familienmensch Ilbay, auf der anderen der herumalbernde und bereits geschiedene Holzer, der wenig über seine Liebsten preisgibt. Ilbay, der ehemalige Boxer gegen Holzer, den versierten Bodenkämpfer. Was einen langen Anlauf mit Nebenkriegsschauplätzen hat, ist aber auch sportlich ein Leckerbissen. Im MMA-Bereich zählt das Federgewicht zu den Gewichtsklassen mit den größten Talenten und besten Kämpfern Deutschlands, Ilbay (Bilanz 8 Siege, 1 Niederlage) und Holzer (10-0) gehören zu dieser Kategorie. Daher dürfen sich die Fans vor allem auf zwei Leistungssportler freuen, die ihren Worten auch Taten folgen lassen. Ein Spektakel ist garantiert: Egal ob es Erziehungsschellen für den "Klassenclown" hagelt oder dieser sportlich das letzte Wort haben wird.
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