Dani Olmo spielt beim FC Barcelona unter Vorbehalt: Finanzielle Probleme des Klubs verhindern nach seinem Wechsel von RB Leipzig zunächst seinen Einsatz. Es gibt große Zusagen - die La Liga zufolge aber nicht eingehalten werden. Die Vorwürfe wiegen schwer.

Supertrainer Hansi Flick kann Offensivspieler Dani Olmo beim FC Barcelona gerade nicht einsetzen. Weil dieser verletzt ist. Adduktoren, "rund drei Wochen" Ausfallzeit, hatte der Klub in der vergangenen Woche bekannt gegeben. Doch gut möglich, dass der frühere Leipzig-Profi noch länger zusehen muss. Denn die Diskussionen um seine Registrierung gehen in die nächste Runde.

Die Liga veröffentlicht Vorwürfe: Der Klub hält finanzielle Zusagen demnach nicht ein. Ohne diese wäre die Spielerlaubnis für Olmo und auch jene für Pau Victor im Januar aber gar nicht ausgestellt worden. Barça hatte einen Deal vorgeschlagen: Der Klub erwirtschaftet mit der Vergabe von VIP-Plätzen auf lange Sicht dreistellige Millionengewinne. So kann ein ausreichend großer Überschuss erzeugt werden, um die auf dieser Basis festgelegte Gehaltsobergrenze des Kaders nach oben zu verschieben. In diesem Fall sollen auch die beiden Sommerneuzugänge unter die Grenze passen.

Nun ist von Mehreinnahmen durch VIP-Plätze beim Klub aber keine Rede mehr. Aus dem VIP-Logen-Deal ist letztendlich kein Betrag "in den Gewinn- und Verlustrechnungen aufgeführt", so La Liga. Dies geht aus dem Zwischenabschluss für das erste Halbjahr der Saison 2024/25 hervor. Diesen musste der finanziell extrem angeschlagene Klub einreichen. Bedeutet im Umkehrschluss: Der FC Barcelona hat nicht die nötigen Einnahmen, um Olmo und Pau zu registrieren. Damit verstößt der Klub gegen die Regeln des Financial Fairplay. Die Registrierung der beiden Spieler sei daher "ungültig". Die Liga werde Beschwerde bei der zuständigen Behörde (ICAC) einreichen, heißt es in der Mitteilung.

Olmos Zwangsabgang wäre immens teuer

Olmo war im vergangenen Sommer für 55 Millionen Euro Ablöse von RB Leipzig zum FC Barcelona gewechselt. Der spanische Nationalspieler absolvierte seitdem 28 Spiele. Pau stammt aus der eigenen Jugendakademie, rückte in dieser Saison in den Profikader auf. Beide spielen derzeit unter Vorbehalt, nachdem der Oberste Sportgerichtshof Spaniens (CSD) im Januar nach einem langen Hin und Her eine vorläufige Spielberechtigung erteilt hatte. Zuvor hatten Liga und Verband die Registrierung der beiden Profis wegen der finanziellen Probleme verweigert.

Der Verein wird erst einmal keine offizielle Erklärung abgeben, sondern auf die Entscheidung des Sportgerichts warten, meldet die "Marca". Diese soll in den kommenden Tagen erfolgen. Mögliche Konsequenzen können ein Einsatzverbot für die beiden Offensivspieler sein. Oder sogar ein Punktabzug durch die Annullierung der Spiele, in denen Olmo und Pau zum Einsatz kamen. Dies soll Berichten zufolge aber unwahrscheinlich sein. Der FC Barcelona liegt derzeit mit drei Punkten Vorsprung auf Platz eins der Tabelle, dahinter folgt Rivale Real Madrid. Ein Punktabzug hätte damit erheblichen Einfluss auf die Entscheidung um die spanische Meisterschaft.

"Gefühl, dass das kein Zufall ist"

Sollte die Spielgenehmigung für Olmo endgültig verweigert werden, droht Barça ein ablösefreier Abgang von Olmo. Das würde den Klub Schätzungen zufolge mit mehr als 260 Millionen Euro belasten. Er hatte bei seinem Wechsel einen Vertrag bis 2030 mit einem Gehalt von mehr als 50 Millionen Euro unterschrieben. Bei einem Abgang hat er dennoch Anspruch auf das gesamte Gehalt.

Barça-Präsident Joan Laporta reagierte wütend auf die Vorwürfe: "La Liga hat die Verpflichtung von Pau Victor und Dani Olmo genehmigt - jetzt haben sie ihre Meinung geändert. Warum? Haben sie von Anfang an schlechte Arbeit geleistet, als sie die Verträge genehmigt haben?" Da die Aussagen der Liga kurz vor dem Halbfinal-Rückspiel im Pokal gegen Atlético Madrid am Mittwochabend (1:0) getätigt wurden, sagte Laporta: "Ich habe das Gefühl, dass das kein Zufall ist. Es ist ein weiterer Versuch, unser Team zu destabilisieren, und manchmal habe ich das Gefühl, dass sie das, was sie auf dem Spielfeld nicht gewinnen können, in den Büros gewinnen wollen."

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