Die erstarkten deutschen Curler reisen als Europameister zur WM nach Kanada. Ihr Ziel dort ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2026. Die Chancen für die Reise nach Italien stehen nicht schlecht. Doch eine asiatische Insel ist auch vorbereitet. Alles ist bereit für die "Schlacht im Elchkiefer".

Die angestrebte Reise nach Cortina d'Ampezzo führt erst mal in die kanadische Provinz. Moose Jaw, "Kiefer des Elchs", zu den Zeiten der Prohibition vor hundert Jahren ein Standort von Alkoholschmugglern aus den USA, liegt mittendrin im zweitgrößten Land der Erde. Für die deutschen Curler führt dennoch kein Weg an der Stadt mit ihren 33.000 Einwohnern vorbei: Moose Jaw richtet ab Samstag die WM aus, für die Sensations-Europameister geht es dort vor allem um die Qualifikation für Olympia 2026.

Ein deutsches Team war zuletzt bei den Spielen 2014 in Sotschi dabei, "absolut bedeutend" sei daher das Turnier, sagt Markus Tröger, Sportdirektor des Deutschen Curling Verbandes (DCV). Zuversichtlich, dass es mit der Rückkehr zum weltgrößten Sportfest klappt, ist er allerdings schon: Das deutsche Team um Skip Marc Muskatewitz gewann im November bei der EM in Finnland immerhin im Finale gegen Titelverteidiger und Rekordsieger Schottland, zugleich das Mutterland des Sports.

Sorgen Filipinos für Mega-Sensation?

"Die Messlatte ist höher gelegt", sagt Tröger über die Mannschaft von Bundestrainer Uli Kapp. Kaufen aber können sich Muskatewitz, Felix Messenzehl, Johannes Scheuerl und Kapps Neffe Benjamin von ihrem kontinentalen Titel freilich nichts: Für die direkte Olympia-Qualifikation zählen nur die Resultate der WM 2024 und der WM 2025. Das deutsche Quartett hat allerdings gut vorgearbeitet: Vor einem Jahr im Schweizer Schaffhausen belegte es Rang fünf, nun reicht bereits Platz acht unter 13 teilnehmenden Nationen.

"Das ist drin", sagt Tröger. Das klingt ein wenig nach Understatement, denn nach beinahe zwei Jahrzehnten ohne Top-Platzierung bei Welt- und Europameisterschaften und dem Verpassen der Spiele 2018 und 2022 ist den deutschen Männern der Weg zurück in die Weltspitze geglückt. In der Weltrangliste belegt das Team um Muskatewitz derzeit Rang neun. Kapp, Messenzehl und Scheuerl gehörten 2022 und 2023 zu den deutschen Teams, die bei der Junioren-WM Silber gewannen, für sie ist es nun die zweite Senioren-WM.

All das muss für das Turnier in Moose Jaw dennoch nichts heißen. "Es ist", sagt Tröger, "alles möglich. In die eine oder andere Richtung." Anders formuliert: Jeder kann jeden schlagen - außer vielleicht die Schweden. Das Team um Skip Niklas Eden ist Olympiasieger und Titelverteidiger, gewann fünf der letzten sechs WM-Titel. Weitere Medaillenanwärter sind ansonsten die üblichen Verdächtigen: Kanada, Italien, Schottland und die Schweiz. Erstmals bei der WM dabei: Die Philippinen mit einem Team mit Schweizer Einschlag.

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