Vor der Rekordkulisse von 57.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion haben die Fußballerinnen von Werder Bremen den Einzug ins Finale des DFB-Pokals gefeiert. Der grün-weiße Bundesligist siegte im packenden Nordderby beim Zweitligisten Hamburger SV trotz Unterzahl mit 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung.

Durch einen schweren Fehler von HSV-Torhüterin Inga Schuldt erzielte Sophie Weidauer (81. Minute) das 1:0 und später dann auch die erneute Bremer Führung in der Verlängerung (117.). Verena Wieder (120.+1) erhöhte noch auf 3:1.

HSV-Kapitänin Sarah Stöckmann (89.) hatte spät ausgeglichen und ihren Klub nach einer dramatischen Schlussphase in die Verlängerung gebracht. Werder-Abwehrspielerin Saskia Matheis hatte bereits nach 53 Minuten die Gelb-Rote Karte gesehen.

Nie zuvor haben so viele Menschen ein Frauenfußballspiel im deutschen Vereinsfußball besucht. Der bisherige Rekord in einer Liga- oder Pokalpartie lag bei 44.808 Fans beim Pokal-Endspiel 2023 in Köln. Der Weltrekord wurde ein Jahr vorher im Champions-League-Halbfinale 2022 zwischen dem FC Barcelona und dem VfL Wolfsburg mit 91.648 Fans aufgestellt.

„Emotional und körperlich ein Riesenkraftakt“

Das war unglaublich. Ich habe keine Stimme mehr. Ich bin eigentlich nicht so ein emotionaler Typ, aber das lässt ja niemanden kalt. Das war ein Krimi“, sagte Werder-Spielerin Lina Hausicke bei Sky: „Emotional und körperlich war das ein Riesenkraftakt.“

Die Unterstützung durch die eigenen Fans bezeichnete HSV-Spielerin Christin Meyer als „immens“ – doch der Schmerz über das Ausscheiden war unmittelbar nach dem Abpfiff noch groß. Es würden jetzt „erst mal ein paar Tränen“ fließen, sagte Meyer, die aber auch meinte: „Für den Frauenfußball ist es ein tolles Event und ein tolles Statement.“

Im Finale am 1. Mai (16.00 Uhr) in Köln wartet auf Bremen der FC Bayern. Dank eines Dreierpacks der Dänin Pernille Harder gewannen die Münchnerinnen am Samstag nach einem 0:2-Rückstand gegen die TSG 1899 Hoffenheim noch mit 3:2.

DFB-Kapitänin Giulia Gwinn, die beim FCB verletzt fehlte, störte allerdings, dass keiner der männlichen Verantwortlichen des Klubs um Präsident Herbert Hainer und Ehrenpräsident Uli Hoeneß sich bei der Partie hatte blicken lassen. „Wir sind in der Liga super dabei, da ist das Pokal-Halbfinale eigentlich was, wo man sich Präsenz erhofft. Sehr, sehr schade“, sagte Gwinn bei Sky.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke