Es klingt wie eine Drohung: „Wir sind nicht hier, um zu spaßen“, schrieb Nottingham-Angreifer Callum Hudson-Odoi bei Instagram nach dem 1:0 gegen Manchester City – die Partie, in der er den Siegtreffer erzielte. Der Erfolg gegen den Meister ist der nächste Höhepunkt einer schon jetzt historischen Saison.

Nottingham, Sieger im Europapokal der Landesmeister 1979 und 1980, stieg nach 23 Jahren zweiter Liga erst vor zweieinhalb Jahren wieder in die Premier League auf. Jetzt winkt als Tabellen-Dritter die Teilnahme an der Champions League. Neben City verloren diese Saison auch Liverpool, Tottenham oder Manchester United gegen die „Reds“.

Mit George Syrianos steckt ein Deutscher hinter dem Erfolg. Der gebürtige Starnberger ist Technischer Direktor und enger Mitarbeiter des griechischen Milliardärs und Klub-Besitzers Evangelos Marinakis. „Ich würde sagen, es ist schwerer, sich über Monate an der Tabellenspitze der Premier League zu halten, als einfach nur hochzukommen“, sagt Syrianos stolz: „Hochkommen kann man mit einem Lauf, oben bleiben erfordert Konstanz, mentale Stärke und Anpassungsfähigkeit.“

Die Schlüssel zum Erfolg: Die Mannschaft von Nuno Espírito Santo (51) überlässt dem Gegner meist den Ball (weniger als 40 Prozent Ballbesitz in der gesamten Saison), gewann schon zehnmal zu null. Entscheidend dafür ist unter anderem Innenverteidiger Murillo (22), für den sich im Winter Chelsea interessierte – und abblitzte.

Syrianos sucht viel auf Zweitmärkten

Denn Nottingham hat mehr vor. Die Rückkehr nach Europa soll für Marinakis nur ein Zwischenschritt sein auf dem Weg zum Ziel, den Klub dauerhaft unter Europas Topklubs zu etablieren. Dafür gab der Verein seit dem Aufstieg 2022 rund 430 Millionen Euro für Transfers aus. Viele davon sitzen, weil Syrianos nicht nur in Top-Ligen, sondern Zweitmärkten wie Brasilien sucht.

Oder Spieler findet, die es sich und anderen nach einem Karriere-Holperer beweisen wollen. Das gilt zum Beispiel für Torjäger Chris Wood (18 Saisontore) oder Ex-Leverkusen-Leihspieler Hudson-Odoi (fünf Tore), den Syrianos für nur drei Millionen Euro Sockel-Ablöse von Chelsea holte.

Gut für die Königsklassen-Hoffnung: Dank des englischen Uefa-Koeffizienten reicht sehr wahrscheinlich auch Tabellenplatz fünf für einen Startplatz. Auf den hat Nottingham aktuell vier Punkte Vorsprung.

Der Text wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) erstellt und zuerst in SPORT BILD veröffentlicht.

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