US-Präsident Trump will die heimische Wirtschaft mit Zöllen ein bisschen abschotten und geht gegen Diversitätsprogramme vor. Der Konsumgüterproduzent Beiersdorf gibt sich unbeeindruckt. Auch auf dem US-Markt soll es in diesem Jahr ein Wachstum geben. Und von der Konzernlinie für Vielfalt sei man mehr als bisher überzeugt.
Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf stellt sich nach einem Rekordjahr auf langsameres Wachstum ein. Der weltweite Hautpflegemarkt werde in diesem Jahr mit fünf Prozent wohl weniger deutlich zulegen als 2024 , begründete der Dax-Konzern seinen Ausblick. Der Nivea- und Tesa-Hersteller stellte deshalb ein organisches Umsatzwachstum von nur noch vier bis sechs Prozent in Aussicht. Im vergangenen Jahr war der Umsatz um 6,5 Prozent auf den Rekordwert von 9,9 Milliarden Euro geklettert. 2023 hatte der Zuwachs sogar bei fast elf Prozent gelegen.
Dennoch sei das in Aussicht gestellte Plus eine beruhigende Botschaft angesichts der Schwächen bei Konkurrenten in der Kosmetik-Branche, erklärten J.P. Morgan-Analysten. Beiersdorf-Finanzchefin Astrid Hermann betonte, der Umsatz werde 2025 erstmals die Hürde von zehn Milliarden Euro überspringen. An der Börse kam das gut an: Beiersdorf-Aktien waren der größte Gewinner im Dax.
Wachsen will Beiersdorf in den USA - auch wenn die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle die Hamburger treffen könnten. Denn der Konzern produziert rund zwei Drittel seiner Produkte für den US-Markt außerhalb der Vereinigten Staaten, darunter auch in Mexiko, wie Hermann erläuterte.
Keine Abstriche machen will Konzernchef Vincent Warnery trotz entsprechender Forderungen der US-Regierung bei den Diversitätsprogrammen in den USA und in anderen Ländern: "Wir werden hier absolut nichts ändern", sagte er. "Wir sind mehr denn je davon überzeugt." Trump sind die auf Gleichberechtigung abzielenden Diversitätsprogramme von Unternehmen ein Dorn im Auge. Er hatte etwa Apple aufgefordert, diese einzustellen.
La Prairie kann Konsumschwäche in China bremsen
Die Aktionäre umgarnt der Beiersdorf-Chef mit einem erneuten Programm zum Rückkauf eigener Aktien im Volumen von bis zu 500 Millionen Euro. Die Dividende soll unverändert bei einem Euro je Aktie liegen. Während der Konzernumsatz im vergangenen Jahr, getrieben durch höhere Preise und gesteigerte Mengen, an der Marke von zehn Milliarden Euro kratzte, kletterte das organische Ergebnis (Ebit ohne Sondereffekte) trotz gestiegener Investitionen auf 1,37 Milliarden Euro. Die Ebit-Umsatzrendite erreichte 13,9 Prozent. Unter dem Strich verdiente der Hamburger Konzern 928 Millionen, nach zuvor 749 Millionen Euro.
Die Kernmarke Nivea fuhr mit einem organischen Wachstum von neun Prozent einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro ein. Die kriselnde Luxus-Marke La Prairie litt weiter unter der Konsumschwäche in China, konnte ihren Umsatzrückgang aber auf 6,2 Prozent bremsen. Konkurrent L'Oreal hatte die Zurückhaltung der Verbraucher in der Volksrepublik ebenfalls zu spüren bekommen, auch in den USA lief es nicht rund. Insgesamt enttäuschte der Umsatz im vergangenen Jahr die Analysten. Der heimische Rivale Henkel hat für 2024 ein organisches Umsatzwachstum von 2,5 bis 4,5 Prozent in Aussicht gestellt und präsentiert seine Bilanz am 11. März.
Bei Beiersdorf erzielte die kleinere Klebstoffsparte Tesa ein organisches Umsatzwachstum von 1,9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Dabei wuchsen die Umsätze im Geschäft mit der Industrie. Die Verkäufe an die Verbraucher lahmten dagegen. Die Ebit-Umsatzrendite erreichte hier 16,3 Prozent. 2025 rechnet Beiersdorf in dieser Sparte mit einem Umsatzplus von einem bis drei Prozent - die Umsatzrendite könnte dabei sogar leicht auf 16 Prozent schrumpfen.
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