Schnell und pünktlich ans Ziel kommen? Bei der Deutschen Bahn klappt das oft nicht, ihre Fernzüge haben mit Verspätungen zu kämpfen. Die Bahn war 2024 nach eigenen Angaben so unpünktlich wie seit mindestens 21 Jahren nicht. Das soll den Konzern einem Bericht zufolge teuer zu stehen gekommen sein.
Wegen Zugausfällen und Verspätungen hat die Deutsche Bahn nach Informationen der "Bild am Sonntag" (BamS) im vergangenen Jahr rund 197 Millionen Euro Entschädigung an Bahnreisende gezahlt. Insgesamt seien 6,9 Millionen Entschädigungsanträge eingereicht worden, woraufhin 196,8 Millionen Euro ausgezahlt worden seien, berichtete die Zeitung. Im Jahr davor seien es 132 Millionen Euro gewesen.
"Wenn der Zug Verspätung hat und unseren Fahrgästen Entschädigungen zustehen, dann zahlen wir diese ohne Wenn und Aber. Und hohe Verspätungen ziehen hohe Entschädigungszahlungen nach sich", sagte ein Bahn-Sprecher der "Bild am Sonntag". "80 Prozent der Verspätungen 2024 gingen auf die marode und überlastete Infrastruktur zurück. Das unterstreicht nochmal die Wichtigkeit der Sanierung des Schienennetzes."
Wäre die Infrastruktur besser in Schuss und wären die Züge pünktlicher, würde der Fernverkehr der DB schwarze Zahlen schreiben, berichtete die Zeitung weiter. Die Bahn werde am 27. März ihre Bilanz veröffentlichen.
Mehr als jeder dritte Fernzug der Deutschen Bahn (DB) war im vergangenen Jahr unpünktlich. 37,5 Prozent der Halte wurden mit einer Verspätung von mehr als 5:59 Minuten erreicht; 62,5 Prozent der ICE- und IC-Züge waren pünktlich unterwegs, wie ein Sprecher des Unternehmens Anfang Januar mitteilte.
So unpünktlich wie sein 21 Jahren nicht
Damit war die Deutsche Bahn so unpünktlich unterwegs wie seit mindestens 21 Jahren nicht. Der Konzern stellte auf Anfrage Zahlen bis zurück ins Jahr 2003 zur Verfügung. Bislang lag der Tiefstwert demnach bei 64 Prozent im Jahr 2023 nach 65,2 Prozent im Jahr zuvor. Bestwert waren 84,3 Prozent im Jahr 2004. "80 Prozent aller Verspätungen im Fernverkehr sind auf die veraltete und störanfällige sowie überlastete Infrastruktur zurückzuführen", sagte der Sprecher.
Ein Halt wird laut Definition pünktlich erreicht, wenn der Zug weniger als 6:00 Minuten Verspätung hat. Im Regionalverkehr war das bei 90,3 Prozent der Züge der Fall - im Vergleich zu 91,0 Prozent im Jahr 2023. Im Jahr 2020 wurden noch 95,6 Prozent der Halte im Regionalverkehr und 81,8 Prozent im Fernverkehr rechtzeitig angefahren.
Grundsätzlich gilt bei Verspätungen: Kommt der Zug mehr als eine Stunde zu spät am Ziel an, kann man 25 Prozent des Fahrpreises verlangen, bei mehr als zwei Stunden sind es 50 Prozent.
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