
Eigentlich sollte ich Klavier spielen.
Zum 30. Geburtstag bekommt Dilar Kisikyol von einer ehemaligen Schülerin ein ganz besonderes Geschenk. Eine Collage, auf der steht: ''Dilar, meine Heldin''. Als solche sieht sich die ungeschlagene Weltmeisterin im Leichtgewicht gar nicht. Das müssen ihr erst andere sagen. Dabei ist nicht nur ihr Lebenslauf heldenhaft, sondern auch ihr Engagement.
Davon erzählt Dilar Kisikyol aus Leverkusen Podcast-Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne in einer besonderen Folge des stern-Podcasts ''Die Boss – Macht ist weiblich''. Die beiden sitzen auf der Bühne des Sommertheaters in Detmold. Zu der Benefizveranstaltung ''Pretty in Pink'' hat der Inner Wheel Club Detmold/Blomberg eingeladen. Von den Einnahmen des Abends profitiert das AWO Frauenhaus Lippe.

"Die Boss"-Newsletter
"Die Boss"-Gastgeberin Simone Menne und die Mitarbeiterinnen der "Die Boss"-Redaktion schreiben Ihnen im Wechsel zum Thema female leadership. Analysen, Tipps und Tricks. 14-tägig, immer zwischen den Podcast-Folgen. Abonnieren Sie hier den Newsletter.
Gegen den Widerstand ihrer Eltern
Ihren wichtigsten Kampf hat Dilar Kisikyol nicht im Ring ausgefochten, sondern mit ihrer Mutter. ''Eigentlich sollte ich Klavier spielen'', erzählt sie Simone Menne. Aber Dilar Kisikyol hing in den Seilen, sie übte sich in Ausdauer, sie tauschte das filigrane Fingerspiel gegen die klobigen Handschuhe. Gegen den Widerstand der Eltern. Und so stand sie damals, mit 16 Jahren, als einziges Mädchen in der Boxhalle – und blieb dort 18 Jahre lang, fünf davon als Profiboxerin.
Auch heute – nach ihrer Boxkarriere – geht Dilar Kisikyol über die volle Distanz. Ganz ohne Kampf geht es einfach nicht, das will nicht zu ihr passen. Und so powert sie sich heute im Ring mit Parkinson-Patientinnen aus. Ja, zitternde Muskeln und ein unsicherer, schlurfender Gang, das passt mit einem überraschenden Uppercut durchaus zusammen, erzählt sie auf der Bühne über ihr ehrenamtliches Engagement: In der ersten Parkinson-Stunde ''habe ich erst die Musik aufgedreht und gesagt, wir laufen jetzt um den Boxring herum''. Die Antwort der an Parkinson erkrankten Frauen: ''Hä, das können wir gar nicht.'' Kisikyol: ''Dann haben wir das Ganze geändert und Übungen im Stand gemacht.''
Kämpfen lohnt sich!
Inzwischen ist die Gruppe groß, die jüngste Teilnehmerin ist 46, die älteste 82. Die Bewegungsabläufe fördern die Arm- und Bein-Koordination, bei manchen Teilnehmerinnen seien nach dem Training für ein paar Stunden sogar die Symptome verlangsamt.
Wie sie obendrein Kindern und Jugendlichen beibringt, dass Deutschland und seine Demokratie lebenswert sind, warum sie als Kind keine Nike-Schuhe bekam und mit welchem Trick sie in Hamburg ohne Besichtigung eine Wohnung ergatterte, davon berichtet Dilar Kisikyol in der neusten Podcast-Folge von ''Die Boss''.
Bei "Die Boss – Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem Siemens Energy und Henkel) trifft Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf stern.de sowie auf RTL+ und allen gängigen Podcast-Plattformen.
Hinweis der Redaktion: Der stern gehört zu RTL Deutschland.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke