Das Auf und Ab an den Börsen sowie der zuvor anhaltende Aufwärtstrend an den Börsen hat Anleger auf Trab gehalten und für gute Geschäfte bei den US-Großbanken gesorgt. JP Morgan, Wells Fargo und Morgan Stanley melden für das erste Quartal mehr Gewinn. Allerdings ist Blick voraus wenig zuversichtlich.
Starke Geschäfte im Handel und im Investmentbanking haben die Gewinne der US-Großbanken JP Morgan Chase, Wells Fargo und Morgan Stanley in den ersten drei Monaten des Jahres angeschoben. Dabei profitierten die Geldhäuser von schwankenden Börsen, und auch im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen lief es rund. Doch JP-Morgan-Chef Jamie Dimon und auch der Chef von Wells Fargo, Charlie Scharf, sehen angesichts der unvorhersehbaren Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und Konjunktursorgen nun unruhigere Zeiten heraufziehen. Bei Anlegern konnten die Bankhäuser nur zum Teil punkten.
Die größte US-Bank JP Morgan baute ihren Gewinn binnen Jahresfrist um neun Prozent auf 14,6 Milliarden Dollar aus, wie das Geldhaus mitteilte. Die Einnahmen im Investmentbanking nahmen um zwölf Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar zu. Die Erträge im Handel stiegen um fast ein Fünftel. Das lag über den Analystenerwartungen. Die Gesamterträge des Konzerns lagen um acht Prozent über dem Vorjahr und beliefen sich auf 45,3 Milliarden Dollar.
Im ersten Quartal profitierten die Geschäfte noch vom Optimismus, dass US-Präsident Donald Trump wachstumsfördernde Schritte einleiten, Vorschriften lockern und Steuern senken würde. Die Unsicherheit über Trumps Handelspolitik hat diese Hoffnungen inzwischen zunichtegemacht und Marktturbulenzen ausgelöst. Trump hat Zölle für viele Länder angekündigt. Der Handelsstreit mit China ist inzwischen weit eskaliert.
"Kunden sind angesichts der zunehmenden Marktschwankungen, die von geopolitischen und handelsbezogenen Spannungen angetrieben werden, vorsichtiger geworden", erklärte Dimon. "Die Wirtschaft steht vor erheblichen Turbulenzen, einschließlich der Geopolitik." JP Morgan erhöhte die Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle auf Jahressicht von 1,9 Milliarden auf 3,3 Milliarden Dollar. Denn Unternehmen und Verbraucher könnten im Zuge der Zollpolitik von Trump in Schwierigkeiten geraten, Kredite zurückzuzahlen, sollte die Inflation wieder angeheizt und das Wirtschaftswachstum gebremst werden.
Im ersten Quartal beflügelten die größeren Schwankungen an den Börsen aufgrund der veränderten Erwartungen das Handelsgeschäft von JP Morgan. Anleger reagierten schnell und passten ihre Investments an. Die Einnahmen im Handel mit Aktien kletterten um 48 Prozent auf einen Rekordwert von 3,8 Milliarden Dollar.
Auch Morgan Stanley profitierte im ersten Quartal vom Handelsgeschäft. Dazu lief es in der Vermögensverwaltung rund. Der Gewinn sei im ersten Quartal binnen Jahresfrist von 3,4 Milliarden auf 4,3 Milliarden Dollar, teilte das Geldhaus mit. Die Gewinnzahlen lagen über den Erwartungen der Analysten. Die Bank erwirtschaftete 17,7 Milliarden Dollar - verglichen mit 15,1 Milliarden Dollar vor einem Jahr.
Morgan Stanley baute die Einnahmen im Investmentbanking um acht Prozent aus. Das Institutional-Securities-Geschäft, welches das Investmentbanking und den Handel umfasst, erzielte Erträge von neun Milliarden Dollar nach sieben Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. In der Vermögensverwaltung, einem Schlüsselgeschäft für die Bank, nahmen die Erträge von 6,*9 Milliarden auf 7,3 Milliarden Dollar zu.
Auch Konkurrent Wells Fargo steigerte den Gewinn im Auftaktquartal - um sechs Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar. Dabei halfen auch Einsparungen. Die Bank strich Jobs als Teil eines größeren Sparprogramms. Gleichzeitig investiert die Bank in ihre Effizienz. Die Einnahmen im Investmentbanking kletterten im Quartal um fast ein Viertel auf 775 Millionen Dollar. Wells Fargo beriet unter anderem bei der milliardenschweren Übernahme von Safe Harbor Marinas durch Blackstone.
Zum Ausblick äußerte sich Wells-Fargo-Chef Scharf angesichts des Hin-und-Her in der Zollpolitik von Trump eher vorsichtig. "Wir erwarten anhaltende Volatilität und Unsicherheit und sind auf ein schwächeres Wirtschaftsumfeld 2025 vorbereitet", erklärte er. Laut dem Finanzchef der viertgrößten US-Bank, Michael Santomassimo, blieb das Kundenverhalten aber bislang stabil. Die Rückstellungen für drohende Kreditverluste lagen bei 932 Millionen Dollar im Quartal. Analysten hatten 1,22 Milliarden Dollar erwartet. Unternehmenseitig hielten viele ihre Investitionen zurück, um Klarheit über die Zölle zu bekommen, erklärte Santomassimo.
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