Die Ankündigung: Die neueste Ankündigung von Donald Trump kommt überraschend: Bereits am Samstag soll es Gespräche zwischen den USA und dem Iran über das iranische Atomprogramm geben. Dieses ist seit Jahren einer der Gründe für den Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Die Gespräche am kommenden Wochenende wären das erste Treffen seit Trumps erster Amtszeit.
Direkt oder indirekt: Trump spricht von direkten Gesprächen auf höchster Ebene. Der Iran bestätigte anstehende Gespräche, widerspricht aber Trumps Darstellung von direkten Gesprächen. Vielmehr seien indirekte Gespräche auf hoher Ebene in Oman geplant, erklärte Irans Aussenminister Abbas Araghchi. Dies kompliziert das Ganze insofern, als Amerikaner und Iraner in getrennten Räumen sitzen werden und die Omanis die Inhalte jeweils überbringen müssen.
Der Zeitpunkt: 2018 hatte Donald Trump das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt. Seither hat der Iran Gespräche grundsätzlich abgelehnt. Warum der Iran gerade jetzt von dieser Haltung abrückt, sei nicht klar ersichtlich, sagt Inga Rogg, freie Journalistin im Nahen Osten. Die Zustimmung zu indirekten Gesprächen mit den USA dürfte aber mit den Angriffen Israels auf Teile des iranischen Atomprogramms, den Raketenabwehrschirm und die Verbündeten in der Region im letzten Jahr zusammenhängen. Der Iran sei dabei geschwächt worden, so Rogg.
Das Atomabkommen: Der US-Präsident hatte Teheran auch schon mit Bombardierungen gedroht, wenn es sein Atomprogramm nicht eingrenze. Nun kündigt er Gespräche an und warnt gleichzeitig vor einem Scheitern. Dabei war er selbst gescheitert, als er 2018 einseitig das nach vielen Jahren ausgehandelte Atomabkommen aufkündigte. Denn er versprach damals ein besseres Abkommen, was ihm nicht gelungen ist. Der Iran kündigte damals seinerseits Teile der Vereinbarung von 2015 und forcierte sein Atomprogramm.
Die Sanktionen: Der Iran leidet unter den massiven Sanktionen, die gegen das Land verhängt worden sind. Aus diesen Sanktionen will der Iran herauskommen. Entsprechend dürfte ein Interesse in Teheran an Gesprächen durchaus vorhanden sein, so Rogg. Zu wie vielen Zugeständnissen der Iran bereit sei, sei aber die grosse Frage.

Israels Premier Benjamin Netanjahu sass am Montag im Weissen Haus an der Seite von US-Präsident Trump und erklärte, es müsse für den Iran eine Variante nach dem Muster von Libyen geben. Das würde bedeuten, dass der Iran sämtliche Atomanlagen abbauen und ausser Landes schaffen müsste. Dazu werde der Iran sicher nicht bereit sein, sagt Rogg.
der Iran darf keine Atomwaffen besitzen. Wenn die Gespräche nicht erfolgreich sind, wird das ein sehr schlechter Tag für Iran.
Die Drohung: Sollten die Gespräche scheitern, sei eine Eskalation nicht auszuschliessen, schätzt Rogg. Trump hatte anlässlich des Gesprächs mit Netanjahu betont, dass der Iran keine Atomwaffen besitzen dürfe. Falls die Gespräche scheiterten, werde das wohl ein sehr schlechter Tag für den Iran. Wenn Trump an seinen Drohungen festhalte, sei ein Krieg die schlimmste Eskalationsstufe, schätzt Rogg. Zudem könnte der Iran dann, wie jüngst erstmals angedroht, tatsächlich Atomwaffen bauen. Bisher hatte Teheran das stets ausgeschlossen.
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