Wochenlang hat US-Präsident Donald Trump mit einem umfassenden XXL-Zollpaket gedroht – am Mittwoch stellte er seine Maßnahmen vor. Sie sind beispiellos in ihrem Umfang. Auf die meisten Importwaren gilt seit Samstag ein Mindestzoll von 10 Prozent. Höhere Sätze für einzelne Länder sollen ab Mittwoch greifen – darunter auch ein Satz von 20 Prozent für Waren aus der EU. Wie geht es jetzt weiter?
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Alle Entwicklungen nach Trumps Zollpaket im Überblick:
20:40 Uhr – US-Handelsminister bleibt hart: „Die Zölle kommen“
Die US-Regierung hält am Zollpaket fest. Auf die Nachfrage, ob die nächste Runde neuer Zölle noch verhandelbar sei und das Inkrafttreten verschoben werden könnte, sagte Handelsminister Howard Lutnick dem Fernsehsender CBS: „Es gibt keinen Aufschub.“ Er schob nach: „Die Zölle kommen.“ Donald Trump habe diese verkündet und das nicht als Scherz gemeint. Die Zölle würden auch nicht so schnell verschwinden. „Der Präsident muss den Welthandel neu regeln“, sagte Lutnick.
US-Finanzminister Scott Bessent sagte dem Sender NBC, die Zölle seien nichts, was sich binnen Tagen oder Wochen wegverhandeln lasse. Die Turbulenzen an den Börsen nach der Verkündung des Zollpakets wiederum tat Bessent ab: „Es gibt solche kurzfristigen Marktreaktionen ab und an“, argumentierte er. Die Märkte unterschätzten Trump und dessen Wirtschaftspolitik konsequent, sagte Bessent.
20:38 Uhr – Brantner gegen Pauschal-Zölle der EU auf US-Waren
Wirtschaftsstaatssekretärin und Grünen-Chefin Franziska Brantner spricht sich – anders als etwa China – gegen pauschale Vergeltungsmaßnahmen der EU aus und plädiert für gezielte Zollerhöhungen. „Wir wollen ja nicht per se Strafen verhängen, die am Ende vielleicht uns selber schaden, sondern gezielt dort treffen, wo es weh tut, ohne uns zu schwächen“, sagt sie in der ARD. Sie habe volles Vertrauen, dass die zuständige EU-Kommission hier die richtige Entscheidung mit den richtigen Maßnahmen treffe.
Als Reaktion müssten alle Optionen auf den Tisch – auch eine Digitalsteuer für US-Technologieriesen. Diese Frage könne Teil der Verhandlungen sein. Am Ende müsse das Gesamtpaket stimmen und gut sein für die Wirtschaft. „Es ist irre, was Trump der Weltwirtschaft, aber auch seinen eigenen Bürgerinnen und Bürgern antut“, fügt sie hinzu.
18:15 Uhr – Trump-Berater: Mehr als 50 Länder wollen über neue US-Zölle verhandeln
Nach Angaben eines Trump-Beraters wollen dutzende Länder Verhandlungen mit Washington aufnehmen. Mehr als 50 Länder hätten Kontakt zum Weißen Haus aufgenommen, um Zollerleichterungen auszuhandeln, sagte der Leiter des Nationalen Wirtschaftsrats, Kevin Hassett, CNN. Sie hätten eingesehen, dass die Zölle zu einem Großteil zu ihren Lasten gingen.
Trump müsse nun entscheiden, ob solche Gespräche aufgenommen würden. Es sei abzuwarten, „was die Länder anbieten, und ob es glaubwürdig ist“, fügte Bessent hinzu. Die neuen Zölle seien „ein maximales Druckmittel“ für Trump. Für die Verbraucher in den USA seien hingegen „keine großen Auswirkungen“ zu erwarten, fügte Hassett hinzu.
17:38 Uhr – „Nicht angebracht“ – US-Regierung begründet Ausnahmen für Russland mit Ukraine-Verhandlungen
Die US-Regierung begründet das Ausbleiben von Strafzöllen auf russische Einfuhren mit den laufenden Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Der Direktor des Nationalen Wirtschaftsrates, Kevin Hasset, sagte dem Fernsehsender ABC, es wäre „nicht angebracht, mitten in diese Verhandlungen eine neue Sache hineinzuwerfen“.
Dies bedeute nicht, dass Russland völlig anders behandelt werde als andere Länder, sagte Hasset. Der Präsident konzentriere sich lediglich auf die Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine. Am Mittwoch hatte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt angeführt, dass Russland nicht berücksichtigt worden sei, weil US-Sanktionen bereits „jeden bedeutenden Handel ausschließen“.
Der Handel zwischen Russland und den USA schrumpfte nach Daten des United States Census Bureaus tatsächlich stark. Russland liegt in der Handelsbilanz bei Warenimporten aber immer noch vor der Ukraine. Der US-Statistikbehörde zufolge kamen im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 3 Milliarden US-Dollar aus Russland in die USA – im Vergleich zu einem Wert von etwa 1,2 Milliarden Dollar aus der Ukraine.
15:27 Uhr – Netanjahu hofft auf Lockerung der Zölle
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu strebt bei seinem US-Besuch am Montag eigenen Aussagen zufolge eine Lockerung der von Trump geplanten Zöllen an. „Ich hoffe, das ich in dieser Angelegenheit helfen kann. Das ist meine Absicht“, teilt Netanjahu mit. Netanjahu ist der erste Regierungschef, der Trump nach der Zollankündigung persönlich trifft.
15:17 Uhr – Taiwan möchte keine Gegenzölle gegen die USA verhängen
Taiwans Präsident Lai Ching-te hat angekündigt, nicht mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. Stattdessen hat der 65-Jährige während einer Rede mehrere entgegenkommende Maßnahmen gegenüber der US-Wirtschaft in Aussicht gestellt.
So sprach sich Lai unter anderem dafür aus, dass Taiwan mehr US-Produkte importieren solle, um den vom Inselstaat erzielten Handelsüberschuss zu verringern. Ebenso sollen taiwanische Unternehmern stärker in den Vereinigten Staaten investieren. Zusätzliche werde man Handelsbarrieren gegenüber US-Unternehmen abbauen.
14:56 Uhr – Auch Meloni kündigt Unternehmenshilfen an
Italien will nach Worten von Regierungschefin Giorgia Meloni Unternehmen unterstützen, die unter den neuen Zöllen leiden. „Wir (...) sind bereit, alle notwendigen Instrumente – sowohl verhandlungstechnisch als auch wirtschaftlich – einzusetzen, um unsere Firmen und Sektoren zu unterstützen, die möglicherweise bestraft werden“, sagt Meloni in einer Videobotschaft an einen Kongress der Lega-Partei, einem Koalitionspartner.
Meloni steht vor einem diplomatischen Balanceakt: Sie ist zwar eine Verbündete Trumps, muss aber gleichzeitig den italienischen Exportsektor verteidigen. Denn dieser würde unter den geplanten 20-prozentigen Zöllen auf Waren aus der EU leiden.
14:28 Uhr – „Keine Option ist vom Tisch“ – Starmer will Wirtschaft durch staatliche Intervention schützen
Der britische Premierminister Keir Starmer hat in Aussicht gestellt, Großbritanniens Wirtschaft mithilfe von staatlichen Interventionen vor den Auswirkungen der US-Zölle zu schützen. „Wir sind bereit, die Industriepolitik zu nutzen, um britische Unternehmen vor dem Sturm zu schützen“, schrieb Starmer in einem Gastbeitrag für den „Sunday Telegraph“. Das möge manchen nicht geheuer sein, aber es sei unmöglich, an alten Meinungen festzuhalten, „während die Welt sich so schnell weiterdreht“.
Die Welt, wie wir sie kannten, gebe es nicht mehr, erklärte Starmer. „Alte Annahmen können nicht länger als gegeben angesehen werden.“ Statt einer regelbasierten Gesellschaft werden laut Starmer in Zukunft „Deals und Bündnisse“ die Welt bestimmen. Hinsichtlich der Reaktion Großbritanniens auf die US-Zölle von über zehn Prozent auf britische Importe in die USA wollte Starmer nichts ausschließen. „Keine Option ist vom Tisch“, erklärte der britische Premier.
03:17 Uhr – Bayrou: Neue US-Zölle könnten Frankreich „mehr als 0,5 Prozent“ des BIP kosten
Die von Donald Trump angekündigten Zollerhöhungen könnten Frankreich nach Einschätzung von Premierminister François Bayrou teuer zu stehen kommen. Die neuen US-Zölle könnten Frankreich „mehr als 0,5 Prozent“ des Bruttoinlandsprodukts kosten, sagt Bayrou in einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit der Zeitung „Le Parisien“. Mit den Aufschlägen sei „das Risiko des Verlusts von Arbeitsplätzen absolut groß“. Ebenso hoch sei das Risiko einer wirtschaftlichen Verlangsamung und eines Investitionsstopps.
Bayrou hatte Zölle am Donnerstag als „Katastrophe für die Weltwirtschaft“ bezeichnet. Am Freitag sagte er, die erste Sorge gelte „den französischen Produzenten, den Unternehmen, die in den USA produzieren und exportieren“. Zudem warnte er davor, dass „Zehntausende von Arbeitsplätzen“ in der Landwirtschaft, im Weinbau und in der Spirituosenbranche bedroht seien.
Die französischen Wein- und Spirituosenhersteller rechnen mit einem Exporteinbruch in Höhe von 800 Millionen Euro. Die USA sind der wichtigste Markt für die französischen Exporteure vor allem von Wein und Cognac.
01:57 Uhr – Panama hofft auf anhaltend „respektvolles“ Verhältnis zu den USA
Ungeachtet der Drohungen von US-Präsident Donald Trump hinsichtlich des Panamakanals hofft das mittelamerikanische Land auf ein anhaltend „respektvolles“ Verhältnis zu den USA. Die bilateralen Beziehungen müssten „respektvoll, transparent und für beide Seiten vorteilhaft bleiben“, erklärte Panamas Außenminister Javier Martínez-Acha am Samstag im Onlinedienst X.
In einem Telefonat mit US-Vize-Außenminister Christopher Landau habe er „bekräftigt, dass jede Zusammenarbeit Panamas im Rahmen unserer Verfassung, unserer Gesetze und des Neutralitätsvertrags des Kanals stattfinden wird“, erklärte Martínez-Acha. Den Austausch mit Landau bezeichnete er als „herzlich und konstruktiv“.
Dabei seien neben der illegalen Einwanderung auch Themen wie die organisierte Kriminalität und der Drogenhandel zur Sprache gekommen. Zudem sei es um den geplanten Verkauf der Hafenkonzessionen an beiden Einfahrten des Panamakanals durch das Hongkonger Unternehmen Hutchison an eine Gruppe von Unternehmen unter Leitung des US-Investors Blackrock gegangen.
Panamas Außenminister äußerte sich im Vorfeld eines für kommende Woche geplanten Besuchs von US-Verteidigungsministers Pete Hegseth. Das US-Außenministerium teilte mit, Landau habe sich seinerseits für Panamas Zusammenarbeit bei der Eindämmung der illegalen Einwanderung bedankt. Der Vize-Außenminister habe überdies „Panamas Maßnahmen zur Eindämmung des bösartigen Einflusses der Kommunistischen Partei Chinas“ gewürdigt.
Samstag, 5. April
22:11 Uhr – Netanjahu reist Sonntag in die USA
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fliegt nach Angaben seines Büros am Sonntag nach Washington. Netanjahu habe eine Einladung von Trump erhalten, heißt es. Die US-Nachrichtenseite Axios hatte zuvor berichtet, Netanjahu werde am Montag im Weißen Haus erwartet. Er wolle sich persönlich mit Trump treffen, um eine Abschaffung der Zölle auszuhandeln, die Israel betreffen. Eigentlich sollen Israels Warenexporte in die USA künftig mit 17 Prozent Zoll belegt werden. Beide Länder verbindet seit 40 Jahren ein Freihandelsabkommen. Rund 98 Prozent der Waren aus den USA dürfen zollfrei nach Israel eingeführt werden.
19:25 Uhr – Musk spricht sich für Freihandelszone zwischen den USA und der EU aus
Es wäre die Rückkehr von TTIP: US-Berater Elon Musk spricht sich für die Schaffung einer Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa aus. Aus seiner Sicht sollten die USA und Europa idealerweise zu einer „Null-Zoll-Situation übergehen, um so eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika zu schaffen“, sagte Musk auf dem Parteitag der rechten italienischen Partei Lega in Florenz.
Musk war per Video zugeschaltet und wurde von Lega-Chef Matteo Salvini interviewt. Weiter sagte Musk, er hoffe auch auf eine größere Personenfreizügigkeit zwischen den Kontinenten. „Wenn Leute wünschen, in Europa zu arbeiten oder wünschen, in Nordamerika zu arbeiten, sollte ihnen das meiner Meinung nach erlaubt sein.“ Das sei zumindest sein Rat an den Präsidenten gewesen.
Donald Trump hatte die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP, das eine weitestgehende Streichung von Zöllen zwischen den USA und der EU vorsah, 2018 gestoppt.
16:39 Uhr – Jaguar Land Rover setzt Exporte in die USA aus
Der britische Autobauer Jaguar Land Rover will seine Lieferungen in die USA vorübergehend aussetzen. „Die USA sind ein wichtiger Markt für die Luxusmarken von JLR“, hieß es in der Stellungnahme. Während man daran arbeite, die neuen Handelsbedingungen mit Geschäftspartnern zu besprechen, würden kurzfristige Maßnahmen umgesetzt und etwa Lieferungen im April ausgesetzt.
15:15 Uhr: „Bleibt stark“: Trump ruft US-Bürger zum Durchhalten auf
Donald Trump ruft die Bevölkerung angesichts der massiven Turbulenzen zum Durchhalten auf. „Das ist eine wirtschaftliche Revolution. Bleibt stark, es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch“, schrieb Trump auf Truth Social. Seine Regierung bringe Jobs und Unternehmen zurück ins Land wie nie zuvor, schon jetzt gebe es Investitionen in Billionenwert.
„Das ist eine wirtschaftliche Revolution, und wir werden gewinnen“, schrieb Trump weiter. Mit Blick auf den Handelskonflikt konkret mit China erklärte der Republikaner: „China ist viel härter getroffen worden als die USA.“
13:33 Uhr – China: Werden weiter entschlossen unsere Interessen wahren
China bekräftigt, im Zollstreit mit den USA weiter die Interessen des Landes zu wahren. China habe entschlossen Maßnahmen ergriffen und werde dies auch weiterhin tun, um seine Souveränität und Sicherheit zu schützen, teilt das Außenministerium mit. Die USA sollten aufhören, Zölle als Waffe zur Unterdrückung der chinesischen Wirtschaft und des chinesischen Handels einzusetzen und das legitime Recht auf Entwicklung des chinesischen Volkes zu untergraben.
07:56 Uhr – China zu Börsen-Ausverkauf: „Der Markt hat gesprochen“
China verweist in seiner Kritik an den neuen US-Zöllen auf den jüngsten Börsen-Ausverkauf. „Der Markt hat gesprochen“, schreibt ein Sprecher des Außenministeriums in Peking auf Facebook. Dazu veröffentlicht er ein Foto, das den Einbruch der US-Aktienindizes am Freitag zeigt. Der Außenamtssprecher fordert die USA zu Verhandlungen auf Augenhöhe auf: „Jetzt ist es an der Zeit, dass die USA aufhören, das Falsche zu tun, und die Differenzen mit ihren Handelspartnern durch gleichberechtigte Konsultationen beilegen“, schreibt er auf Englisch.
06:55 Uhr – Schonfrist für vor Mitternacht verladene Fracht
In den USA ist der Basiszoll von zehn Prozent auf alle Importe in Kraft getreten. Seit kurz nach Mitternacht (US-Ortszeit) werden die Abgaben an sämtlichen Häfen, Flughäfen und Zolllagern der Vereinigten Staaten erhoben. Laut einer Mitteilung der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde gibt es aber eine 51-tägige Schonfrist für Waren, die auf dem Weg in die USA vor Mitternacht bereits auf Schiffe oder in Flugzeuge verladen waren. Diese Güter müssen bis zum 27. Mai in den USA ankommen, um den Zoll zu umgehen.
06:00 Uhr – Trumps universelle Zehn-Prozent-Zölle in Kraft
Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten pauschalen Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern sind in Kraft getreten. Eine am Mittwoch von dem Republikaner unterzeichnete Anordnung gilt nun. Trump hatte das gewaltige Zollpaket bei einer wochenlang angekündigten Veranstaltung im Rosengarten verkündet. Zudem hatte er einen komplexen Mechanismus angekündigt, der für Länder, mit denen die USA nach Auffassung der US-Regierung ein besonders großes Handelsdefizit haben, noch höhere Zölle vorsieht. Dieser wird ab 9. April gelten.
01:50 Uhr – Trump: Große Unternehmen machen sich keine Sorgen über Zölle
US-Präsident Donald Trump schreibt auf Truth Social: „Große Unternehmen machen sich keine Sorgen über Zölle, weil sie wissen, dass sie bleiben werden.“
01:02 Uhr – Europa-Parlamentarier Weber für Deal mit USA auf Augenhöhe
Der Chef der europäischen Christdemokraten, Manfred Weber, ruft die EU dazu auf, Donald Trump im Handelsstreit die Stirn zu bieten. „Die EU lässt sich von Trump nicht herumschubsen“, sagt Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die EU ist zum Deal bereit, aber auf Augenhöhe.“ Der Anteil der EU an der Weltwirtschaft betrage 22 Prozent, der Anteil der USA 25 Prozent.
Europa habe die Chance, „der Leuchtturm fairer Handelsbeziehungen zu werden“, sagteder Partei- und Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei. „Aber Europa muss jetzt liefern.“ Konkret fordert Weber, das Mercosur-Abkommen mit Südamerika abzuschließen und einen Handelsvertrag mit Indien auf den Weg zu bringen: „Diese neuen Handelsabkommen sind Anti-Trump-Abkommen.“
Zugleich warnte Weber vor einer verstärkten Zusammenarbeit mit China. Die Volksrepublik träume von einer anderen Weltordnung. „Das ist sicherlich für uns kein Zukunftsmodell, und China soll und darf die USA als führende Welthandelsmacht nicht ersetzen.“
Freitag, 04. April
23:34 Uhr – Ted Cruz fürchtet politisches „Blutbad“ als Folge der Trump-Zölle
Nach Einschätzung des republikanischen Senators Ted Cruz könnte das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpaket ernste Folgen für die Republikaner haben. „Sollten wir in eine Rezession geraten – insbesondere in eine schwere -, dann würde 2026 aller Wahrscheinlichkeit ein politisches Blutbad werden“, sagte der Senator aus dem Bundesstaat Texas in seinem Podcast „Verdict“. Er gehört eigentlich nicht zum Trump-kritischen Lager in der Partei.
Seiner Ansicht nach drohe bei einem wirtschaftlichen Abschwung ein Verlust der Mehrheit im Repräsentantenhaus – womöglich sogar im Senat. Derzeit halten die Republikaner in beiden Parlamentskammern eine knappe Mehrheit. Im November 2026 stehen in den USA die nächsten Kongresswahlen an. Dabei werden alle Sitze im Repräsentantenhaus und rund ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben.
22:36 Uhr – Trumps Zölle durchkreuzten offenbar fertigen TikTok-Deal
US-Präsident Donald Trump hat nach AP-Informationen mit seiner Zollpolitik gegenüber China ein bereits ausgehandeltes Abkommen zur Übernahme des US-Ablegers der Videoplattform TikTok torpediert. Der am Mittwoch ausgehandelte Vertrag habe vorgesehen, den Betrieb der App in ein neues Unternehmen mit Sitz in den USA auszugliedern, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle der Nachrichtenagentur AP. Die Mehrheit an der neuen Firma hätten US-Investoren halten sollen. Die chinesische TikTok-Mutter Bytedance habe eine Minderheitsbeteiligung bekommen sollen.
Nachdem Trump weitreichende Zölle auch gegen China verhängt hatte, sei das Geschäft jedoch am Donnerstag gescheitert, sagte die Quelle weiter. Bytedance-Vertreter hätten dem Weißen Haus mitgeteilt, dass China dem Geschäft nicht mehr zustimmen werde, solange keine Verhandlungen über Handel und Zölle geführt werden könnten.
22:02 Uhr – US-Börsen brechen weiter ein
Der Dow Jones geht mit 38.315 Punkte aus dem Handel – minus 5,5 Prozent. Der technologielastige Nasdaq gab 5,8 Prozent auf 15.588 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 büßte sechs Prozent auf 5.074 Stellen ein. Der Nasdaq befindet sich damit charttechnisch in einem sogenannten Bärenmarkt, da das Allzeithoch mittlerweile mehr als 20 Prozent entfernt liegt.
19:47 Uhr – Trump will TikTok-Betrieb in den USA um 75 Tage verlängern
US-Präsident Donald Trump will der Videoplattform Tiktok eine Fortführung ihrer Geschäfte in den USA für weitere 75 Tage ermöglichen. Er werde dazu einen Erlass unterzeichnen, sagte Trump am Freitag.
15:44 Uhr – „China ist in Panik geraten“, sagt Trump
China hat laut US-Präsident Trump falsch auf seine neuen Zölle reagiert. Zu den Gegenzöllen von 34 Prozent auf US-Waren schreibt er: „China hat es falsch gemacht, sie sind in Panik geraten – die eine Sache, die sie sich nicht leisten können.“
15:40 Uhr – Kurssturz in den USA geht weiter
Der S&P 500 fällt um 2,7 Prozent und erlebt damit den schlimmsten Tag seit der Wirtschaftskrise infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Der Dow Jones Industrial Average fällt um 1000 Punkte – und der Nasdaq Composite bricht um drei Prozent ein.
14:33 Uhr – Ölpreise auf Vierjahrestief
Die Preise für Rohöl aus der Nordsee und US-Rohöl fielen auf den tiefsten Stand seit 2021. Die Zollpolitik der USA und die Reaktion Chinas belasteten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete 64,78 US-Dollar. Das waren 5,36 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai fiel um 5,64 Dollar auf 61,32 Dollar. Solche relativ starken Bewegungen nach unten könnten auch den Benzinpreis um einige Cent sinken lassen – wenn die Mineralölkonzerne den Preisrückgang auf dem Weltmarkt an die Verbraucher an den Tankstellen weitergeben.
12:18 Uhr – China kündigt Gegenzölle für US-Waren an
China verhängt ebenfalls weitere Aufschläge in Höhe von 34 Prozent auf Waren aus den USA, die ab dem 10. April greifen sollen. Zudem würden Exportkontrollen für sieben Seltene Erden eingeführt, erklärte das chinesische Handelsministerium am Freitag. Darunter ist demnach das bei der Magnetresonanztomografie genutzte Gadolinium sowie das in Elektrogeräten verwendete Yttrium.
Wie das Ministerium weiter mitteilte, reichte China überdies Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die massiven US-Importzölle auf chinesische Waren ein. Der Streitbeilegungsmechanismus der internationalen Organisation mit Sitz in Genf ist allerdings seit Jahren blockiert.
11:27 Uhr – Grünen-Chefin will Tech-Konzerne in den Fokus rücken
Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner plädiert dafür, im Zollstreit nicht nur über europäische Gegenzölle nachzudenken, sondern gerade die US-Tech-Konzerne mit anderen Rechtsmitteln zu begegnen. Im Nachrichtensender WELT TV sagte Brantner: „Im Zweifel gilt Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, unser Digitalrecht – das gehört auch angewendet. Natürlich mit Blick auf die Tech-Oligarchen, das ist auch klar. Das geht übrigens auch ohne Zölle. Und dann haben wir andere Gegenzölle, Gegenmaßnahmen, die wir ergreifen können.“
Insgesamt müsse Europa dem Rest der freien Welt ein Gegenangebot zum US-Kurs machen, fordert Brantner. Europa müsse „zeigen, was wir können“, und dass es Sinn mache, „in unsere Technologien und unser Know-how zu investieren, hier den Weg freizumachen für die guten Ideen, für die Innovationskraft.“
08:08 Uhr – Asiatische Börsen brechen ein – Chipindustrie auf Talfahrt
Auch die asiatischen Börsen brechen zum Ende der Woche unter dem Gewicht der Zölle ein. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,6 Prozent nach und der breiter gefasste Topix notierte 3,5 Prozent niedriger.
In Japan fielen die Aktien der Chipindustrie am Freitag in den Keller, wobei Advantest und Tokyo Electron um sieben Prozent beziehungsweise vier Prozent nachgaben. Mit Ausnahme von vier der 33 Branchen-Subindizes der Tokioter Börse gaben alle nach, wobei der Bankenindex mit einem Minus von 6,4 Prozent die schlechteste Performance aufwies.
Der Gouverneur der Bank of Japan (BOJ), Kazuo Ueda, sagte, die Zentralbank werde bei der Festlegung der Geldpolitik die Auswirkungen der US-Zölle auf die Wirtschaft des Landes genau prüfen. Er warnte zudem davor, dass die höheren Abgaben das globale und inländische Wirtschaftswachstum belasten dürften.
Die Börse Shanghai blieb geschlossen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen wurde ebenfalls nicht gehandelt.
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