• Bei den wohl schlimmsten Waldbränden in der Geschichte Südkoreas sind bislang mindestens 20 Menschen gestorben. Viele weitere werden noch vermisst.
  • Über 5000 Einsatzkräfte und 140 Helikopter kämpfen seit vergangenen Freitag gegen die Brände im Süden des Landes an.
  • Nach dem Absturz eines Löschhelikopters, bei dem der Pilot ums Leben kam, wurden die Helikopterflüge vorübergehend eingestellt.

Am Freitag war das Feuer im Landkreis Sancheong ausgebrochen. Dieser liegt rund 250 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Seoul. Die Dimension der Brände sei gigantisch, sagt Fabian Kretschmer, freier Journalist in Seoul. 43'000 Hektar Wald seien bereits abgebrannt. «Die Fläche, auf der es brennt, ist mehr als halb so gross wie der Kanton Jura.»

30'000 Anwohnerinnen und Anwohner sind bereits evakuiert worden, darunter auch die Insassen eines Gefängnisses in diesem Gebiet. Rund 5000 Einsatzkräfte kämpfen seit Freitag mit der Unterstützung von mehr als 150 Helikoptern gegen die Flammen.

Helikopter abgestürzt

Nach dem Absturz eines Löschhelikopters wurde der Einsatz der Helikopter vorübergehend eingestellt. «Die Behörden wollen erstmal abklären, warum der Helikopter abgestürzt ist. Sie wollen keine weiteren Menschenleben gefährden», so der Journalist aus Seoul. Allerdings sei es wichtig, dass die Helikopter bald wieder zugelassen würden, denn sie seien effizient zum Löschen.

Bei den Bränden sind mittlerweile bereits mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Gleich mehrere Regionen im Süden des Landes wurden zum Katastrophengebiet erklärt. Auslöser der Brände ist die extreme Trockenheit. «Obwohl wir einen sehr kalten Winter hatten, sind die Temperaturen in kürzester Zeit stark angestiegen und es ist ungewöhnlich warm.» Das seien ideale Bedingungen, damit sich Waldbrände ausbreiten können. «Dazu kommen die starken Winde, die die Verbreitung des Feuers ebenfalls begünstigen», so Kretschmer.

Südkoreas Premierminister Han Duck-soo spricht von den schlimmsten Waldbränden in der Geschichte Südkoreas. Die Situation sei nicht gut, sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Yonhap.

Auch historische Stätten betroffen

Die Brände haben auch mehrere historische Stätten zerstört. So ist am Dienstagnachmittag ein über tausend Jahre alter Tempel vollständig niedergebrannt. Auch das Hahoe-Dorf, welches von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist von den Flammen bedroht.

Die Brände in Südkorea

Während anhaltender Trockenperioden kommt es in Südkorea regelmässig zu Waldbränden. In den vergangenen Jahren haben sowohl die Durchschnittstemperaturen als auch Extremwetter im Land zugenommen, was die Gefahr für Brände und deren Ausmasse deutlich erhöht hat. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sehen die Zunahme von Waldbränden in Südkorea auch als Indikator für den fortschreitenden Klimawandel.

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