- Erstmals seit seiner Festnahme ist der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft fordert Untersuchungshaft.
- Den vierten Abend in Folge sind Menschen in der Türkei zum Protest auf die Strasse gegangen.
- In Istanbul und Ankara setzten sich am Abend Demonstrationsmärsche in Gang, wie lokale Medien und Beobachter berichteten.
Imamoglu ist am Freitag nach mehrstündiger Befragung auf der Polizeiwache zum Gericht gebracht worden. Dort gab er am Abend eine Aussage gegenüber der Staatsanwaltschaft ab. Diese fordert Untersuchungshaft, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet. Eine Entscheidung wird für Sonntagmorgen erwartet.

Auf Bildern der Nachrichtenagentur Anka von einer Versammlung in Istanbul waren Tausende Teilnehmer zu sehen. Aus Istanbul und Ankara wurde erneut der Einsatz von Pfefferspray gegen Demonstranten berichtet. Tagsüber war von Kundgebungen aus verschiedenen Teilen des Landes berichtet worden. Vor dem Gerichtsgebäude hatte die Polizei zahlreiche Wasserwerfer in Position gebracht, denn auch dort kamen Menschen zum Protest zusammen.
Terrorismusvorwürfe gegen Imamoglu
Die Zeitung «Cumhuriyet» berichtete, die Polizei hätte Anwälte daran gehindert, in das Gerichtsgebäude zu gelangen, und teilte ein Video von einer Rangelei. In dem Gericht sollten rund 90 Personen, die am Mittwoch wie Imamoglu festgenommen wurden, noch am Freitagabend befragt werden.
Dem Istanbuler Bürgermeister werden Vorwürfe in Zusammenhang mit Terrorismus und organisierter Kriminalität gemacht. Kritiker sehen dahinter den Versuch der Regierung, einen politischen Kontrahenten auszuschalten, und halten die Vorwürfe für fingiert. Auch der Protest auf den Strassen richtet sich explizit gegen die Regierung.
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