Kräftige Gewinnmitnahmen werfen die Rüstungsaktien zurück. Die als Profiteure der geplanten deutschen Rüstungsausgaben gehandelten Aktien können ihre anfänglichen Kursgewinne nicht halten. Das bekommt nicht nur Rheinmetall zu spüren.

Die Aktie des Motorenherstellers Deutz kannte nach der Verabschiedung des Mega-Schuldenpakets durch den Bundestag kein Halten mehr. Die Papiere stiegen heute Morgen vorbörslich noch einmal um 34 Prozent. Am Dienstag hatten sie bereits 21,2 Prozent zugelegt. "Der Markt setzt darauf, dass Deutz Dieselmotoren für Lkw für die Bundeswehr liefert", so ein Marktteilnehmer. Derzeit werde überall gesucht, ob es irgendetwas in Richtung Rüstung gebe. "Wenn jemand eine Büroklammer für die Bundeswehr herstellt, muss sich der Kurs ja verdoppeln", so der Händler ironisch.

Doch die als Profiteure der geplanten deutschen Rüstungsausgaben gehandelten Aktien können ihre anfänglichen Kursgewinne nicht halten. Deutz notieren am Mittag rund sechs Prozent niedriger. Auch die Papiere von Rheinmetall rutschen um 7,9 Prozent ans Dax-Ende, Hensoldt fallen ebenso stark, Renk sacken um knapp zehn Prozent ab.

Die zuletzt stark gestiegenen Aktien von Steyr Motors fallen sogar um rund 40 Prozent. Großaktionär Mutares will seinen Anteil an dem österreichischen Motorenhersteller reduzieren, um den Streubesitz der Aktien zu erhöhen. Hintergrund sei die sehr starke Nachfrage nach Aktien von Steyr im Zuge des deutschen Finanzpakets mit geplanten Investitionen in Rüstung und Infrastruktur, teilt der Finanzinvestor mit. Mutares will eigenen Angaben zufolge aber Großaktionär bleiben. Seit Monatsbeginn hatten die Steyr-Aktien rund 1300 Prozent gewonnen. Mutares-Aktien geben im SDax um zehn Prozent nach.

"Das Rüstungspaket ist nun eingepreist, damit ist die Luft erst mal raus", erklärt ein Marktteilnehmer die Entwicklung. Die kräftigen Kursgewinne der vergangenen Wochen reizten nun zu Gewinnmitnahmen nach dem Motto "buy the rumour sell the news" - "kaufe das Gerücht, verkaufe die Nachricht".

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