In der Vergangenheit kam es oft zu schweren Ausschreitungen, wenn Hannover 96 und Eintracht Braunschweig aufeinandertrafen. Immer wieder zündeten die Fans beider Teams Pyrotechnik, lieferten sich Schlägereien mit der Polizei und sorgten wegen schwerer Ausschreitungen für große Polizeieinsätze.
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) zog wegen der Randale der vergangenen Jahre Konsequenzen und veranlasste einen Teilausschluss der Gästefans beim Derby in Hannover. Zunächst hatte sie sogar erwogen, die Spiele zwischen Hannover und Braunschweig komplett ohne Gästefans austragen zu lassen.
Die organisierte Fanszene aus Braunschweig reagierte auf den Teilausschluss mit einem Boykott des Spiels in Hannover (hier geht es zum Liveticker). Nach Angaben des Vereins verkaufte die Eintracht lediglich 824 Tickets für den Gästeblock der Arena in Hannover. Rund 4.500 Anhänger passen dort hinein. Maximal 2.500 sind nach einer Anordnung der Polizei erlaubt.
Obwohl die Ultras aus Braunschweig dem Spiel fernblieben, gab es in der Anfangsphase der Partie unschöne Bilder. Nach zehn Minuten feuerten Fans von Haupttribüne aus Pyrotechnik auf den Platz und zündeten Böller. Dazu entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift „Ein schwarzer Tag für den deutschen Fußball“.
Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck reagierte sofort und schickte beide Mannschaften vom Rasen. Die Polizei marschierte im Innenraum auf und positionierte sich vor der Haupttribüne. Beide Teams verfolgten das Geschehen von der gegenüberliegenden Seite, ehe Jöllenbeck das Spiel nach wenigen Minuten wieder freigab. Doch der Ball rollte nicht lange. Zumindest nicht der Fußball. Denn die Fans warfen wieder und wieder Tennisbälle auf den Platz und zeigten dazu ein Banner mit der Aufschrift „Gästekontingente sind nicht euer Spielball“.
Dazu präsentierten die Hannover-Fans zeigten auf der Tribüne ein Plakat, das Innenministerin Behrens in einem Fadenkreuz zeigt. Der Schiedsrichter musste das Spiel erneut unterbrochen, viele Fans reagierten genervt auf Aktion der Ultras.
„Schade, dass das Spiel nicht in einem vollen Stadion stattfindet“
Gegen die Limitierung des Gästekontingents demonstrierten Braunschweiger Fans unter der Woche in der Innenstadt Hannovers. „Meine Meinung dazu hat sich nicht geändert: Es ist schade, dass das Spiel nicht in einem vollen Stadion stattfindet“, sagte Braunschweigs Trainer Daniel Scherning. „Denn das macht den Fußball aus: Dieses Erlebnis, mit den Fans und mit der Stimmung auf beiden Seiten so ein Derby bestreiten zu dürfen.“
Ein Risiko der Strategie der Polizei zeigte sich im Oktober nach der ersten Partie: Damals überfielen etwa 50 Hannover-Fans mehr als 100 Braunschweiger Anhänger in einer Gaststätte rund 15 Kilometer vom gut abgesicherten Stadion entfernt. Eine solche mögliche „Drittortsauseinandersetzung“ habe man bei der Einsatzplanung am Sonntag im Blick, teilte die Polizeidirektion Hannover mit.
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