Ein Torfestival für die letzte Titelchance: Der FC Bayern München hat eine bemerkenswerte Reaktion auf seinen Königsklassen-K.o. gezeigt und in der Fußball-Bundesliga einen großen Schritt Richtung Meisterschaft gemacht. Drei Tage nach dem schmerzhaften Viertelfinal-Aus in der Champions League bei Inter Mailand gewann das Team von Trainer Vincent Kompany beim abstiegsgefährdeten 1. FC Heidenheim souverän mit 4:0 (3:0).

Torjäger Harry Kane (13. Minute), Konrad Laimer (19.) und Kingsley Coman (36.) trafen schon vor der Pause für die überlegenen Münchner. In der zweiten Halbzeit legte Kapitän Joshua Kimmich (56.) vor 15.000 Zuschauern für die Gäste noch nach. Thomas Müller, der in diesem Frühling seine letzten Spiele als Bayern-Profi erlebt, wurde eine halbe Stunde vor dem Ende eingewechselt.

In der Tabelle baute der Spitzenreiter seinen Vorsprung vor Verfolger Bayer Leverkusen damit vorübergehend auf neun Punkte aus. Der Titelverteidiger spielt am Sonntagabend (19.30 Uhr/DAZN) beim FC St. Pauli.

Heidenheim, das schwächste Heim-Team der Liga, kassierte bereits die elfte Saisonniederlage im eigenen Stadion und muss im Endspurt hoffen, zumindest den Relegationsrang zu retten. Von einer Sensation wie dem 3:2 gegen die Bayern vor gut einem Jahr waren die Schwaben diesmal weit entfernt.

Wie würden die Bayern den frühzeitig geplatzten Traum vom Gewinn der Champions League verkraften? Nicht wenige Heidenheimer hatten vor dem Anpfiff wohl gehofft, dass das personell gebeutelte Münchner Starensemble auch mental angeschlagen auf der Ostalb ankommen würde.

Doch der Rekordmeister, bei dem sich zu mehreren prominenten Ausfällen wie Torhüter Manuel Neuer oder Offensiv-Ass Jamal Musiala am Freitag auch noch Nationalmannschaftsrückkehrer Leon Goretzka wegen Wadenproblemen gesellte, hatte die Partie von Anfang an im Griff. Die Bayern ließen keinen Zweifel daran, dass sie zumindest die Meisterschale zurückholen und Kompanys Premieren-Saison wenigstens mit einer Trophäe beenden wollen.

Kane, der endlich seinen ersten großen Titel feiern möchte, traf nach einer knappen Viertelstunde mit einem strammen Flachschuss ins rechte Eck. Kurz darauf erhöhte Laimer nach feinem Zuspiel auf 2:0 für die Gäste. In Szene gesetzt hatte ihn der wendige, spielfreudige Serge Gnabry mit einem von vielen langen Bällen, die der Heidenheimer Defensive große Probleme bereiteten.

Erst eiskalt, dann fast schon fahrlässig – so gingen die Bayern mit ihren Chancen um. Kane zweimal per Kopf (22./25.) und Michael Olise im Alleingang gegen FCH-Keeper Kevin Müller (29.) scheiterten in einer extremen Drangphase der Münchner. Dann traf Coman aus spitzem Winkel doch noch vor der Pause.

Auch im zweiten Durchgang waren die Räume, die die Heidenheimer den Bayern anboten, einfach zu groß. Kimmich traf mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck und zerstörte auch die letzten Hoffnungen des Underdogs auf eine Aufholjagd. Torwart Müller, noch Heidenheims Bester, parierte stark gegen Olise (61.) und später auch gegen den eingewechselten Leroy Sané (79.).

Bayern-Keeper Jonas Urbig durfte sich gegen Sirlord Conteh auszeichnen (65.). Ansonsten wurden die Münchner bei ihrer Frustbewältigung kaum gestört.

Freiburg – Hoffenheim 3:2

Der SC Freiburg hat seine Europapokal-Ambitionen mit einem Sieg im baden-württembergischen Landesduell gegen die TSG Hoffenheim untermauert. Nach zwei Heimniederlagen nacheinander setzten sich die Breisgauer auch dank eines Doppelpacks von Lucas Höler mit 3:2 (2:2) durch und verhinderten so die Einstellung eines Vereinsnegativrekords in der Fußball-Bundesliga.

Höler (28. Minute) und Ritsu Doan (36.) trafen im ersten Durchgang vor 34.100 Zuschauern für den Sport-Club, ehe die Hoffenheimer Marius Bülter und Andrej Kramaric die Partie binnen drei Minuten wieder offen gestalteten (45.+2/45. +5). Nach Wiederbeginn stellte Höler mit seinem zweiten Tor den 14. Saisonsieg sicher (57.).

Die Freiburger gehören somit weiter zum oberen Tabellendrittel und dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf eine Rückkehr auf die internationale Bühne machen. Zuletzt spielte der Sport-Club in der Saison 2023/24 in der Europa League. Die Hoffenheimer kämpfen in den verbleibenden vier Spielen um einen versöhnlichen Abschluss einer über weite Strecken durchwachsenen Spielzeit.

Medienberichten zufolge soll bei der TSG sogar eine Trennung von Coach Christian Ilzer ein Thema sein. Angesprochen auf die Gerüchte um seine Person zog der Österreicher vor Spielbeginn im Interview mit dem Pay-TV-Sender Sky einen Vergleich zu Trainerkollege Carlo Ancelotti von Real Madrid. „Das gibt es immer im Fußball, das gehört dazu“, sagte er und ergänzte: „Wenn Sie Ancelotti fragen, wie er reagiert, dass gewisse Namen durch die Gegend gehen, dann wird er sehr gelassen bleiben.“

Mit Ilzers Gelassenheit war es dann aber rasch vorbei: Denn TSG-Angreifer Andrej Kramaric verpasste in der Anfangsphase gleich zweimal die Führung für die Gäste. Aber auch die Freiburger arbeiteten sich immer besser ins Spiel. Johan Manzambi, der kürzlich beim 2:1 in Mönchengladbach seinen Premierentreffer erzielt hatte, tänzelte leichtfüßig durch die Defensive, scheiterte jedoch am Außenpfosten (19.).

Besser machte es der hochgelobte 19-Jährige wenige Minuten später, als er mit der Hacke auf Höler ablegte. Der Stürmer täuschte einmal an und schloss dann zielgenau ab. Die Freiburger hatten das Spiel im Griff und jubelten nach Doans Distanzschuss erneut. Doch aus dem Nichts meldeten sich Gäste in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zurück. Bülter und Kramaric schockten den Sport-Club.

Mit leicht verrutschter Kappe und düster dreinschauend schritt Freiburg-Trainer Julian Schuster in den Kabinentrakt. Seine Stimmung hatte aufgrund der turbulenten Schlussminuten der ersten Halbzeit einen Dämpfer erhalten. Dabei hatte sich der 40-Jährige schon im Vorfeld auf eine „große Herausforderung“ eingestellt.

Der TSG gelang es indes nicht, den Schwung aus der Nachspielzeit mitzunehmen. Stattdessen brachte Höler die Gastgeber nach einer tollen Kombination wieder in Führung. Die Kraichgauer waren um eine erneute Antwort bemüht, schlugen Flanke um Flanke in den Strafraum. Doch die SC-Hintermannschaft hielt dem immensen Druck in den Schlussminuten stand.

Bremen – Bochum 1:0

Werder Bremen darf weiter von Europapokal-Nächten in der nächsten Saison an der Weser träumen. Der Fußball-Bundesligist siegte erst dank einer Leistungssteigerung und einem späten Treffer mit 1:0 (0:0) gegen Abstiegskandidat VfL Bochum und bleibt weiter im Rennen um die begehrten internationalen Ränge. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner feierte trotz einiger Schwächephasen den vierten Ligasieg nacheinander.

Bochum kassierte dagegen die fünfte Pleite in Serie und muss weiter um den Verbleib in der Liga zittern. Der Revierklub steht auf dem 17. Tabellenplatz mit zwei Punkten Rückstand auf den Relegationsrang.

Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erzielte Mitchell Weiser (80. Minute) das Tor des Tages, das auch einer Überprüfung durch den Videoschiedsrichter standhielt. Zuvor hatte der VAR den vermeintlichen Treffer von Marvin Ducksch (55.) zurückgenommen. In einer hitzigen Schlussphase samt Rudelbildung kassierte Bochums Ibrahima Sissoko noch Gelb-Rot (86.).

Die Bremer Fans freuten sich schon vor dem Anpfiff. Am Vortag hatten die Hanseaten die erwartete Vertragsverlängerung mit Kapitän Marco Friedl bekanntgegeben. Der Österreicher sorgte zuletzt nach seinem Comeback für eine deutlich stabilere Abwehr als zuvor.

Eine solche Defensive hätten die Bochumer gern. Trainer Dieter Hecking stellte bei Sky klar: „Heute müssen wir den Spieß umdrehen, wir brauchen natürlich Punkte. So werden wir das Spiel auch angehen.“

Doch der zuletzt treffsichere Werder-Angreifer Oliver Burke hätte den Plan der Gäste schon fast sehr früh durchkreuzt. Der Schotte ging energisch in den Zweikampf mit Bernardo und der Ball prallte zum frei auf das Tor zulaufenden Marvin Ducksch, der den Ball aber fahrlässig über das Tor beförderte. Auf der Gegenseite landete wenig später ein verunglückter Rückpass von Friedl auf Schlussmann Michael Zetterer beinahe im eigenen Tor.

Der Partie mangelte es im ersten Durchgang zwar nicht an Intensität, doch beide Teams erspielten sich zu wenig klare Chancen. Vor allem die Bremer enttäuschten in der Vorwärtsbewegung.

In der zweiten Hälfte begannen die Bremer furios, doch der Abseitstreffer von Ducksch bremste den Jubel der Gastgeber abrupt. Ganz knapp stand der 31-Jährige im verbotenen Bereich.

Die Intensität der Bremer verpuffte dann etwas. Die Bochumer agierten zwar weitestgehend harmlos vor dem Tor der Bremer, doch hatten sie sich das Remis zu dem Zeitpunkt verdient.

Sowohl Werder-Coach Werner als auch Hecking reagierten jeweils mit einem Dreifachwechsel. Bei Bremen mit Erfolg. Nach bangen Minuten der erneuten VAR-Überprüfung jubelte Bremen dann erneut – nun zurecht. Weiser stand bei der Flanke nicht im Abseits.

Leipzig – Kiel 1:1

Dank Benjamin Sesko hat RB Leipzig eine peinliche Niederlage gegen Schlusslicht Holstein Kiel verhindert. Der europaweit umworbene Stürmer sorgte mit seinem Tor zum 1:1 (0:1) für Schadensbegrenzung im Kampf um die Champions League. Allerdings bangt man beim Fußball-Bundesligisten um Torwart Peter Gulacsi, der nach einem heftigen Zusammenprall in der 62. Minute minutenlang behandelt und dann verletzt ins Krankenhaus gebracht werden musste.

Vor 45.940 Fans schockte Shuto Machino (44. Minute) die bis dahin schwach spielenden Leipziger mit seinem achten Saisontor. Die Führung des Neulings war keineswegs unverdient. Sesko verwandelte in der 74. Minute einen Foulelfmeter und sicherte RB noch einen Punkt. Leipzig verteidigte zudem den für die Königsklasse berechtigenden vierten Platz dank des parallelen Patzers von Mainz. Zudem verhinderte RB im 36. Duell mit einem Aufsteiger die erste Niederlage.

Leipzig musste zwar auf den gesperrten Spielmacher Xavi Simons, Abwehrchef Willi Orban und Offensivverteidiger David Raum verzichten, doch dafür hatte Löw eine lange Trainingswoche Zeit, seine Spieler darauf einzustellen. Die Anfangsphase gehörte dann auch RB. Nicolas Seiwald brachte den Ball von der rechten Seite an den kurzen Pfosten, dort schoss Benjamin Sesko (4.) knapp vorbei.

Doch dann wurde es auf Leipziger Seite lethargisch, zerfahren, zu kompliziert. Die Angreifer hingen völlig in der Luft, insbesondere Arthur Vermeeren leistete sich gefährliche Ballverluste im Spielaufbau. Nach sieben Minuten landete ein Ball des Belgiers vor den Füßen von Steven Skrzybski, der aus 35 Metern einfach mal abzog. In höchster Not lenkte RB-Keeper Peter Gulacsi den Ball über die Latte.

Es wurde aus Leipziger Sicht nicht besser – und man hatte Glück, dass Kiel in der Spielanlage zwar gut, aber im Abschluss limitiert war. Bei Holstein fehlte im letzten Drittel immer die zwingende Aktion. Zumindest bis kurz vor der Pause. Skrzybski wird mit einem langen Ball über die rechte Seite geschickt, die flache Hereingabe verwertete Machino nahezu unbedrängt. Es blieb dabei: Kiel erzielt in jedem Auswärtsspiel mindestens einen Treffer.

Die RB-Fans waren weniger amüsiert, zum Pausenpfiff setzte ein Pfeifkonzert ein. Löw reagierte mit einem Doppelwechsel, nahm Vermeeren und Kosta Nedeljkovic raus, dafür kamen Amadou Haidara und Lutsharel Geertruida. Und die Chancen kamen: Christoph Baumgartner (49.) vergab die erste aus knapp sechs Metern nach einem Standard. Es folgten diverse Beinahe-Situation, leidenschaftlich verteidigende Kieler brachten immer ein Bein dazwischen.

Doch plötzlich herrschte im Stadion minutenlang gebannte Still. Bei einer Rettungsaktion prallte Gulacsi mit Kiels David Zec heftig zusammen, beide blieben zunächst benommen liegen. Mehrere Mediziner kümmerte sich um Gulacsi, der auf einer Trage in die Kabine gebracht wurde. Als der ungarische Nationalkeeper den Arm hob, brandete Applaus aus, die Fans riefen seinen Namen.

Wenig später sorgte Sesko mit seinem sicher verwandelten Elfer für Erleichterung. Zuvor hatte Holstein-Torwart Thomas Dähne Loïs Openda zu Fall gebracht. Der Belgier traf drei Minuten später selbst, stand dabei allerdings klar im Abseits.

Mainz – Wolfsburg 2:2

Mainz (dpa) – Denis Vavro hat die fünfte Niederlage in Serie des VfL Wolfsburg gerade noch verhindert. Der Slowake rettete mit seinem abgefälschten Kopfballtor den kriselnden Niedersachsen ein 2:2 (1:2) beim FSV Mainz 05 – in der 89. Minute. Die Gastgeber um die zurückgekehrten Nationalspieler Nadiem Amiri und Jonathan Burkardt dürfen zwar weiter von der Europacup-Teilnahme träumen, gingen aber mit langen Gesichtern vom Platz.

Das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl konnte den nächsten Rückschlag nur mit großer Mühe abwehren. Kapitän Maximilian Arnold hatte Wolfsburg vor 31.500 Zuschauern den VfL mit einem 30-Meter-Schuss bereits in der dritten Minute in Führung gebracht. Jae-Sung Lee (37.) und Dominik Kohr (40.) drehten die Partie noch vor der Pause. Die Nullfünfer warten seit fünf sieglosen Spielen auf einen Dreier.

In den Anfangsminuten waren die Mainzer noch mit Burkardt beschäftigt – der nach einem Infekt zurückgekehrte Kapitän war im Strafraum liegen geblieben – da schlug Wolfsburg eiskalt zu: Arnold jagte den Ball aus 30 Metern ins rechte Eck. Torwart Robin Zentner schaute ziemlich verdutzt. Es war bereits Arnolds 21. Fernschusstor im Oberhaus.

Viel lief bei den Gastgebern von Beginn an über Amiri, der seine Gelbsperre abgesessen hatte und seine Mannschaft bis zum Schluss nach vorn trieb. Der Leidenschaft der Nullfünfer setzte der VfL kühlen Kopf entgegen. Immer wieder nahmen die Niedersachsen dem übereifrigen Gegner das Tempo aus dem Spiel – um ihn dann in Gefahr zu bringen. So scheiterte Mohamed Amoura an Zentner (18.) und entwischte ein ums andere Mal seinen Kontrahenten.

Auf der Gegenseite hatten die Wolfsburger mit ihrer personell geschwächten Abwehr Torjäger Burkardt gut im Griff. Dafür verloren sie Lee aus den Augen, der sich die Ecke beim 1:1 aussuchen konnte, weil die Abseitsfalle des VfL nicht klappte.

Den überraschenden Doppelschlag vor der Pause perfekt machte Kohr. Der Routinier lenkte den Ball mit der Hacke Richtung Tor, VfL-Keeper Kamil Grabara bekam ihn erst hinter der Linie zu fassen. Es war das erste Mainzer Tor nach einer Ecke in dieser Saison.

Während VfL-Angreifer Jonas Wind in seinem 100. Bundesliga-Spiel weiter auf das Ende seiner Torflaute wartete (zehn Spielen ohne Treffer), machte Mainz Druck. Abwehrchef Moritz Jenz traf den Pfosten. Mit Glück und dank des starken Torwarts Grabara gerieten die Wolfsburger nicht weiter in Rückstand. Die Gäste wirkten in der Schlussphase schon fast resigniert, da gelang Vavro doch noch der Ausgleich.

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