Nach der ernüchternden Vorstellung seiner Leverkusener in der Champions League bei einem entfesselt aufspielenden FC Bayern macht sich Xabi Alonso keine Illusionen über ein Weiterkommen. „Wir brauchen fast ein Wunder“, sagte der frühere Münchner, der eigentlich als Trainer-Genie gilt. Beim Achtelfinal-Hinspiel in der Allianz Arena bekam der Meistercoach aber wie seine gesamte Mannschaft erstmals von den Bayern die Grenzen aufgezeigt.

Alonso sprach nach dem 0:3 (0:1) dann auch von einem „bitteren Moment“. Im siebten Versuch gewannen die Münchner erstmals gegen die von ihm betreuten Leverkusener. „Es lief alles gegen uns, woran wir auch selbst Schuld waren“, räumte der 43-Jährige ein.

So einiges ging bei seinen wie eingeschüchtert auftretenden Spielern nicht auf. Unter anderem auch sein eigenes Festhalten am schwachen Verteidiger Nordi Mukiele, der in der 62. Minute mit Gelb-Rot vom Platz flog und so die Niederlage von Bayer besiegelte. Auch beim ersten Tor von Harry Kane patzte Mukiele. „Wir müssen zurückkommen“, sagte Alonso trotzig. „Es ist nicht vorbei.“ Das aber sieht die internationale Presse anders, die Kommentatoren schreiben Leverkusen bereits ab.

Schweiz

„Blick“: „Leverkusen erleidet in Unterzahl Schiffbruch bei Bayern-Gala. Ein Goalie-Bock und zwei dämliche Fouls von Leverkusen sei Dank: Bayern München legt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League den Grundstein fürs Weiterkommen. In der 54. Minute trifft Musiala zum wegweisenden 2:0 für die Münchener, allerdings unter gütiger Mithilfe von Leverkusen-Goalie Matej Kovar. Der Tscheche lässt einen ultraharmlosen Flankenball aus dem Halbfeld durch seine Hände flutschen. Während die dominanten Bayern dem Sieg, der nie ins Wanken gerät, entgegenfiebern, ärgert sich Leverkusen-Trainer Xabi Alonso grün und blau. Der Spanier hat dem patzenden Kovar – auf dem Papier eigentlich nur die Nummer zwei – den Vortritt vor Stammgoalie Lukas Hradecky gewährt.“

England

„Guardian“: „Etwas scheint hier zerbrochen zu sein, und es war nicht nur der Stolz von Xabi Alonso auf seine ungeschlagene Bilanz gegen Bayern München. Mit Vincent Kompany cruisen sie zum Bundesliga-Titel, und nun cruisen sie auch ins Champions-League-Viertelfinale. Sie könnten auch Leverkusens besten Spieler, Florian Wirtz, im Sommer verpflichten, aber hier haben sie ihn aus dem Stadion geschossen. Es fühlt sich an, als wäre das Spiel vorbei – in mehr als einem Sinne.“

„The Sun“: „Ex-Man-United-Keeper macht Horrorfehler und schenkt Musiala das Tor.“

Spanien

„Mundo deportivo“: „Leverkusen wird von Bayern überrollt.“

„As“: „Massaker an Xabi Alonso. Das siebte Mal brachte (den Bayern) Glück. Nachdem Xabi Alonsos Leverkusen in den sechs Spielen seit seiner Ankunft in der BayArena vor zweieinhalb Jahren nicht besiegt werden konnte, schlugen die Bayern die Mannschaft des spanischen Trainers schließlich im reinsten Bayern-Stil und auf die grausamste Weise.“

„Sport“: „Kane bringt Xabi Alonso an den Rand des K.o. Harry war selbst am Elfmeterpunkt und machte keinen Fehler. (...) Das letzte Wort fällt in der BayArena.“

„Marca“: „Ein Doppelpack von Kane und ein Tor von Musiala gegen ein Leverkusen, das nicht wiederzuerkennen war und kaum eine Chance für ein eigenes Tor hatte.“

„El Pais“: Bayer Leverkusen hat sich in München mehrfach selbst ins Bein geschossen, was nicht ungewöhnlich ist für eine Mannschaft, die vor nicht allzu langer Zeit noch auf andere geschossen hat. Die Mannschaft von Xabi Alonso vergab zwei Tore, schadete sich selbst mit einem Platzverweis und verschuldete einen dummen Elfmeter, als sie eigentlich nur auf ihr eigenes Überleben bedacht war.“

Frankreich

„Le Parisien“: „Als klarer Sieger des zu hundert Prozent deutschen Duells hat Bayern München eine große Chance auf die Qualifikation für das Viertelfinale. Es bedarf eines Kraftaktes von Bayer in einer Woche zu Hause, damit es anders kommt. (...) Es sind natürlich noch 90 Minuten zu spielen. Aber die Bayernspieler haben wie immer einen Fuß und bereits einige Zehen im Viertelfinale. Sie sind einem Finale in der Allianz-Arena, von dem ganz Bayern träumt, einen Schritt näher gekommen.“

„L'Équipe“: „Im Achtelfinal-Hinspiel dominierten die Bayern klar Bayer Leverkusen, die nie richtig in Fahrt kamen und offensiv ziemlich arm waren.“

„RMC Sport“: „Bayern gewinnt, ohne zu zittern!“

Italien

„Tuttosport“: „Bayern auf dem Weg zu Inter. Der FC Bayern München hat seinen Platz im Viertelfinale – wo das Spiel gegen Inter Mailand sicher scheint – durch einen 3:0-Sieg im deutschen Derby gegen Bayer Leverkusen im Achtelfinal-Hinspiel gefestigt. (...) Bayer schaufelte sich sein eigenes Grab.“

„Gazzetta dello Sport“: „Eine Überraschung. Eine, die einen mit offenem Mund dastehen lässt. Die Bayern, die seit sechs Spielen nicht mehr gegen Leverkusen gewonnen hatten (drei Niederlagen und drei Unentschieden), erwiesen sich als wesentlich cleverer als ihre Gegner. Beeindruckend war die Einstellung der Bayern: Beim letzten direkten Aufeinandertreffen vor weniger als einem Monat hatte sich die Mannschaft von Kompany auf Catenaccio beschränkt. Diesmal spielte es mutig und couragiert.“

Österreich

„Kurier“: „Die Bayern stutzten Leverkusen zurecht. Nach dem Hinspiel scheinen die Fronten geklärt, die Antworten auf offene Fragen gegeben. Die Bayern bezwangen enttäuschende Leverkusener klar mit 3:0 und stehen schon mit einem Bein im Viertelfinale.“

„Kronen Zeitung“: „Bayern besiegen Leverkusen, verlieren aber Neuer.“

„Österreich“: „Bayern erteilt Leverkusen königliche Lehrstunde. Erstmals seit September 2022 darf sich Bayern München im Kracher gegen Ligarivale Leverkusen die Siegerkrone aufsetzen. Mit dem 3:0 brechen die Münchener den Fluch – und sind nun voll auf Viertelfinal-Kurs.“

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