Nach der letzten Runde und dem letzten Schuss ist klar: Biathlon bleibt der TV-Liebling der Wintersport-Liebhaber. Rund 3,18 Millionen Menschen haben bei ARD und ZDF im Durchschnitt die Übertragungen in der am Wochenende in Oslo zu Ende gegangenen Weltcup-Saison gesehen. Die Beliebtheit ist ungebrochen – und sie hilft auch anderen Sportarten.

„Es gibt die drei starken Anker in unseren Sendungen: Biathlon, Skispringen und Ski alpin“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der Deutschen Presse-Agentur: „Aber Biathlon hat eine herausgehobene Stellung“ – und liegt klar vor den Skispringern, die nur bei der Vierschanzentournee mehr Publikum als Biathlon locken.

Der Biathlon-Erfolg nutzt auch weniger populären Disziplinen. „Die anderen Übertragungen profitieren enorm, vor allem die Sportart, die zeitlich direkt vor dem Biathlon endet oder nach dem Biathlon anfängt“, erklärte Balkausky. „Biathlon sorgt dafür, dass Menschen früher reinkommen oder auch später ausschalten.“

Vor allem Sportarten, „die danach platziert sind, haben immer sehr gute Quoten, zwei bis drei Prozentpunkte mehr, als sie normalerweise haben würden. Es hat also eine große Wirkung“, sagte der ARD-Sportchef mit Verweis auf die Marktanteile.

Beim letzten langen Wintersport-Sonntag der Saison profitierte davon Snowboard. Nach 3,89 Millionen beim Weltcup-Gesamtsieg der Biathletin Franziska Preuß blieben immerhin noch 2,99 Millionen vor dem Fernseher: So viele Zuschauer erreichen Snowboarderinnen und Snowboarder sonst nie.

Biathlon-WM toppt Nordische Ski-WM

„Wenn wir im Winter die Menschen für neue und andere Sportarten begeistern wollen, hilft dabei die Anziehungskraft, die Biathlon bei unserem Publikum hat“, sagte ZDF-Sportchef Yorck Polus. „Das stärkt die Gesamtakzeptanz unserer Wintersport-Sendestrecken.“

Die öffentlich-rechtlichen Sender haben zusammen rund 400 Stunden Live-Berichterstattung in ihren Hauptprogrammen gezeigt. Der Durchschnittswert der oft stundenlangen Sendestrecken lag bei erstaunlichen 2,1 Millionen, der mittlere Marktanteil bei rund 20 Prozent.

Wie groß die Beliebtheit der Biathlon-Übertragungen im Vergleich ist, zeigte sich auch deutlich bei den Weltmeisterschaften. Die Zuschauerzahlen beim Schießen im Schnee von Lenzerheide lagen sehr deutlich über jenen der folgenden Titelkämpfe der nordischen Disziplinen in Trondheim. Teilweise waren sie doppelt so hoch.

Dass anderen Disziplinen an den langen Wintersport-Wochenenden vom Biathlon geholfen wird, freut auch den DSV. Langlauf und Schießen „werden perfekt medial aufbereitet, sowohl inhaltlich als auch emotional“, lobte DSV-Vorstandsmitglied Stefan Schwarzbach. „Davon profitiert nicht nur die Sportart Biathlon, sondern letztendlich auch der gesamte Skisport und wir als Deutscher Skiverband.“

Verband sieht „Skisport-Symbiose“

Biathlon sei „ein wichtiger Takt- und Impulsgeber für die mediale Entwicklung, Verbreitung und damit einhergehend für die Vermarktung unserer DSV-Disziplinen“, kommentierte Schwarzbach. „Gleichzeitig profitieren die Skijäger im Rahmen der langen Wintersporttage aber auch von ihren Kollegen aus den anderen Sportarten.“

Das DSV-Vorstandsmitglied sagte: „Wenn vor oder zwischen zwei Biathlonrennen spannende Wettkämpfe gezeigt werden, idealerweise mit erfolgreichen DSV-Protagonisten, dann hat das natürlich auch eine positive Sogwirkung für die Biathlon-Übertragung. Von daher ist das für alle Seiten eine sehr gut funktionierende Skisport-Symbiose.“

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