Der Bundesliga-Samstag endet kurios, keines der fünf Spiele gewinnt das Heimteam. Mainz verstärkt die Leipziger Krise, während beim FC St. Pauli, dem 1. FC Heidenheim und rund um den VfL Bochum die Abstiegssorgen wachsen. Borussia Dortmund rückt vorsichtig an die Europapokalplätze heran.

Rasenballsport Leipzig - 1. FSV Mainz 05 1:2 (1:0)

Der FSV Mainz 05 hat im Duell der Europapokal-Anwärter dem Konkurrenten Rasenballsport Leipzig einen Rückschlag verpasst und ist vorerst auf einen Champions-League-Rang geklettert. Die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen setzte sich bei den Sachsen mit 2:1 (0:1) durch und schob sich zumindest bis Sonntag auf Platz vier vor. Derweil wächst der Druck auf Marco Rose und sein Team im Kampf um die Königsklasse weiter.

Dabei hatte Xavi Simons (1.) den Leipzigern einen Traumstart beschert. Doch Nadiem Amiri (52.) und Jonathan Burkardt (58.) sorgten mit ihren Treffern bei den kostümierten Mainzer Anhängern in der RB-Arena zwei Tage vor Rosenmontag für Fastnachtsstimmung. Durch den Erfolg distanzierten die Mainzer den Verfolger aus Leipzig im Rennen um die internationalen Plätze.

Dabei legten die Leipziger zunächst einen Blitzstart hin. RB machte über Benjamin Sesko direkt Druck, der Schuss von Amadou Haidara wurde zunächst noch von der Mainzer Defensive geblockt, doch Simons war im Strafraum zur Stelle. Wenig später rollte die RB-Offensive um Sesko wieder auf das Mainzer Tor zu, der Abschluss misslang dem slowenischen Stürmer jedoch (4.), anschließend verzog auch Haidara bei der nächsten Chance.

Leipzig dominierte das Geschehen auf dem Platz, aber Mainz erholte sich von dem frühen Schock und arbeitete sich allmählich in die Partie. Wirklich gefährlich wurden die Gäste zunächst allerdings nicht, doch auch Leipzig nahm nach der furiosen Anfangsphase das Tempo etwas raus, es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Die Mainzer drängten auf den Ausgleich, die beste Chance bot sich kurz vor Ende der ersten Halbzeit Jae-Sung Lee, der den Kopfball aber über das Tor setzte (43.). Leipzig agierte nun zunehmend passiver und unpräziser. Das wurde direkt nach der Pause bestraft. Paul Nebel scheiterte zunächst an RB-Keeper Peter Gulacsi (51.).

Doch Mainz blieb dran. Kurz darauf verwandelte Amiri einen Rückpass im Strafraum von Nebel, Burkardt legte nach. Die Gäste zeigten sich weiter kämpferisch - und hatten in der Schlussphase gleich zwei Mal hintereinander bei den Versuchen von Burkardt und Amiri Pfostenpech. Leipzig tat sich zunächst weiterhin schwer.

FC St. Pauli - Borussia Dortmund 0:2 (0:0)

Mit einem "Doppel-Sieg" in die Champions League: Borussia Dortmund hat dank Torjäger Serhou Guirassy und einem Super-Solo von Karim Adeyemi den zweiten Sieg in Serie eingefahren und damit weiter Selbstvertrauen für das Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen den OSC Lille am Dienstag gesammelt.

Den ausführlichen Spielbericht finden Sie hier.

VfL Bochum - TSG Hoffenheim 0:1 (0:0)

Der VfL Bochum hat die juristische Vorlage aus Frankfurt nicht zum großen Befreiungsschlag im Abstiegskampf genutzt. Gut 22 Stunden nach dem erneuten Sieg am Grünen Tisch verlor das Team von Trainer Dieter Hecking das Kellerduell gegen den Tabellennachbarn TSG Hoffenheim mit 0:1 (0:0). Damit endete auch die jüngste Serie von drei Spielen ohne Niederlage. Tom Bischof (72.) sicherte Hoffenheim den ersten Sieg im Ruhrstadion seit 2008 (3:1), VfL-Torhüter Timo Horn patzte dabei folgenschwer.

VfL-Trainer Hecking musste sein zuletzt so erfolgreiches Team wegen Erkrankung und Verletzung auf drei Positionen umstellen: Jakov Medic, Felix Passlack und Maximilian Wittek ersetzten Iwan Ordez, Erhan Masovic und Gerrit Holtmann. TSG-Coach Christian Ilzer holte Stammtorwart und Kapitän Oliver Baumann nach fünf Spielen Zwangspause wegen einer Fußverletzung wieder in die Startelf - ebenso wie die genesenen Pavel Kaderabek und Leo Östigard.

Medic hatte die erste Torchance: Nach einem abgefälschten Schuss von Passlack köpfte der Innenverteidiger den Ball an den Außenpfosten (10.). In dem leidenschaftlich geführten Kampfspiel hielt Hoffenheim aber dagegen und versuchte, über Ballkontrolle und Kombinationsfußball das Spiel in die Hand zu nehmen. Ein Distanzschuss von Anton Stach, den Horn parierte (37.), und ein Versuch von Andrej Kramaric (40.) über das Tor waren jedoch die einzigen gefährlichen Offensivaktionen.

Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Gastgeber ihre Angriffsbemühungen. Das Hecking-Team spielte schneller und direkter nach vorne, setzte Hoffenheim zunehmend unter Druck. Matus Bero (54.) und Tom Krauß (55.) ließen allerdings die Chancen zur Führung aus. Aufregung gab es auf der anderen Seite, als Gift Orban theatralisch im Strafraum zu Boden ging, Schiedsrichter Florian Badstübner aber zu Recht nicht auf Elfmeter entschied (66.). Der lautstark protestierende Hoffenheimer Co-Trainer Frank Fröhling sah die Rote Karte (69.). Drei Minuten später sah Horn bei Bischofs Distanzschuss nicht gut aus - die überraschende Führung der Gäste.

Werder Bremen - VfL Wolfsburg 1:2 (0:1)

Die Flaute nimmt kein Ende: Werder Bremen findet weiter keinen Ausweg aus seiner immer gefährlicheren Ergebniskrise. Die seit Wochen angeschlagenen Hanseaten kassierten vier Tage nach dem frustrierenden Pokal-K.-o. durch ein 1:2 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg den nächsten Wirkungstreffer. Matchwinner der Wölfe waren Patrick Wimmer mit einem Doppelpack und der großartig aufgelegte Torhüter Marius Müller.

Das Team von Trainer Ole Werner wehrte sich nach Kräften, konnte aber die fünfte Pflichtspielpleite in Serie nicht vermeiden. Bei den Grün-Weißen hatte es zuletzt kräftig rumort, der Fehler von Torwart Michael Zetterer vor dem frühen Führungstreffer der Gäste (6.) tat dann besonders weh. Werder ließ danach beste Ausgleichschancen aus, zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhte Wimmer per Fernschuss (48.). Der Anschlusstreffer von Mitchell Weiser (90.) war am Ende nur Ergebniskorrektur.

Das mit 41.152 Zuschauern nicht ganz ausverkaufte Weserstadion bleibt ein gutes Pflaster für Wolfsburg um Coach Ralph Hasenhüttl. Der VfL, der Richtung Europacup schielen darf, hat bei Lieblingsgegner Werder vier der vergangenen fünf Partien gewonnen. Bremen jubelte 2025 dagegen nur in einem von neun Bundesliga-Spielen. Nach dem 1:2 im Pokal-Viertelfinale in Bielefeld hatte es enorm zwischen den Anhängern und dem Team geknirscht, auch intern krachte es bei Werder. Werner forderte, den Frust in Energie umzusetzen und die passende Antwort auf dem Platz zu geben.

Erst ein abgeblockter Seitfallzieher von Wolfsburgs Mohammed Amoura, dann ein erster mitreißender Konter über Werders Oliver Burke - es ging direkt zur Sache vor dem zunächst optimistischen Bremer Publikum, das dann schnell den ersten Dämpfer verarbeiten musste. Zetterer fehlte nach einer Ecke die Entschlossenheit beim Herauslaufen und der Österreicher Wimmer brachten den Ball mit dem Rücken über die Linie.

Vor allem André Silva arbeitete nach einer kurzen Schockphase mit Nachdruck am Ausgleich. Der Leihspieler von RB Leipzig traf erst per Linksschuss den Außenpfosten (19.), dann prüfte er Müller per Kopf (21.). Acht Minuten später scheiterte auch Jens Stage freistehend am mehrfach großartig reagierenden Schlussmann der Gäste - der Ausgleich bis zur Pause wäre klar verdient gewesen. Wolfsburg erwies sich allerdings auch nach dem Wechsel als effizientere Mannschaft, ehe Weiser endlich ins Tor traf, hatten die Gäste das Spiel gegen zunehmend entnervte Bremer im Griff.

1. FC Heidenheim - Borussia Mönchengladbach 0:3 (0:2)

Der 1. FC Heidenheim ist weiter vergeblich auf der Suche nach einem Hoffnungsschimmer im Abstiegskampf. Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt verlor ihr Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:3 (0:2) und steckt nach nur zwei Punkten aus den vergangenen acht Spielen als Tabellen-17. weiter tief im Tabellenkeller fest.

Robin Hack (8.) und Nathan Ngoumou (18.) hatten Gladbach früh komfortabel in Führung gebracht. Heidenheim wurde erst in der zweiten Halbzeit aktiver, bis Hack (59.) mit seinem zweiten Treffer für die Entscheidung sorgte - und die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane im Kampf um die europäischen Plätze zurückmeldete.

Die Blicke waren in Heidenheim vor allem auf zwei Spieler der Gäste gerichtet. Nach den Ausfällen des verletzten Moritz Nicolas und des rotgesperrten Jonas Omlin kam der 18 Jahre alte Tiago Pereira Cardoso im Gladbacher Tor zu seinem Bundesliga-Debüt, zudem kehrte Nationalstürmer Tim Kleindienst nach seinem Wechsel im Sommer an seine alte Wirkungsstätte zurück.

Seine Mannschaft müsse "dafür sorgen, dass es ihm keinen Spaß macht", hatte FCH-Trainer Frank Schmidt in Bezug auf seinen früheren Schützling angemahnt - das gelang kaum. Kleindienst ging gegen seine einstigen Teamkollegen konsequent ins Pressing und leitete so den Führungstreffer ein: Nach der Balleroberung spielte Julian Weigl mustergültig in den Lauf von Hack, der freistehend vor FCH-Keeper Kevin Müller einschob. Heidenheim war um eine schnelle Antwort bemüht, stellte die Gladbacher Defensive aber kaum vor Probleme - und bekam für die eigenen Lücken die eiskalte Quittung. Nach einem starken Doppelpass mit Alassane Pléa kam Ngoumou von der Strafraumgrenze zum Abschluss und traf traumhaft schön in den Winkel.

Gladbach hatte nun leichtes Spiel - und FCH-Trainer Schmidt Handlungsbedarf. Nach einer halben Stunde löste er seine hilflose Fünferkette auf und brachte in Leonardo Scienza einen zusätzlichen Offensivakteur. Der Wechsel zeigte tatsächlich Wirkung, Heidenheim entwickelte nun mehr Schwung in der Offensive: Scienza traf bei einem Freistoß die Latte (49.). Die Gastgeber waren nun spielbestimmend, Gladbach konnte sich kaum mehr befreien - und sorgte in Person von Hack dann aus dem Nichts für die Entscheidung.

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