Italiens Nationalcoach Luciano Spalletti lobt trotz der Hinspiel-Niederlage gegen Deutschland den Charakter seiner Mannschaft. Ans Ausscheiden denkt er noch lange nicht. Die italienische Presse geht derweil gewohnt wortreich auf das Team los.

Aufgeben? Kapitulieren? Nein, dieser Gedanke kam Luciano Spalletti nicht in den Sinn. Italiens Nationaltrainer lobte trotz des Dämpfers beim 1:2 (1:0) gegen Deutschland im Viertelfinal-Hinspiel der Nations League den Charakter seiner Mannschaft und verkündete mit Blick auf die alles entscheidende zweite Partie an diesem Sonntag (20.45 Uhr bei RTL und im ntv.de-Liveticker) beinahe schon trotzig: "Wir werden mit diesem Charakter noch stärker sein in Dortmund."

Er werde am Samstag mit der Überzeugung nach Deutschland reisen, "dass wir ein gutes Spiel machen werden". Das gelang der Squadra Azzurra in Mailand nur in der ersten Hälfte, als sie verdient durch Sandro Tonali führte. Am Ende wurde der 66 Jahre alte Spalletti auch vom fast 30 Jahre jüngeren Julian Nagelsmann ausgecoacht. Die Anpassungen des Bundestrainers im Spiel griffen mehr. "Einige wenige Szenen haben zu dem Ergebnis geführt", haderte Spalletti. Deutschland habe seine Chancen besser genutzt, bei den Kopfballtoren von Tim Kleindienst und Leon Goretzka hätten auch Größenvorteile, "ein paar Zentimeter", eine entscheidende Rolle gespielt.

In Italien werden sie jetzt sicher an den WM-Triumph 2006 in Deutschland erinnern. Damals besiegte man im Halbfinale - in Dortmund - das DFB-Team durch zwei ganz späte Tore in der Verlängerung mit 2:0. Ungewiss ist, ob Abwehrspieler Riccardo Calafiori im Nations-League-Rückspiel wieder dabei sein kann. Der 22-Jährige ist zumindest angeschlagen, wenn nicht verletzt. "Er hatte ein komisches Gefühl am Knie, er konnte es nicht genau beschreiben", berichtete Spalletti besorgt.

Die italienische Presse urteilt gewohnt wortreich. "Spallettis Truppe muss jetzt ein Meisterwerk schaffen, um nicht in den Abgrund zu sinken. Tonalis Leistung gibt Hoffnung, aber die Leistungen der Azzurri genügen nicht, um ein Deutschland in guter Form zu versenken", schreibt etwa die Zeitung "Corriere dello Sport". Bei "La Stampa" heißt es: "Tonali beflügelt Italien, doch Kleindienst und Goretzka ruinieren die Erfolgsträume. Eisige Atmosphäre im San Siro-Stadion. Spalletti muss jetzt hart kämpfen, um sich beim Spiel in Deutschland behaupten zu können".

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