Es ist ein Heimsieg mit Signalwirkung für den FC Bayern: Die Frauen bauen in der Bundesliga ihre Tabellenführung gegen den VfL Wolfsburg aus. Vor allem Pernille Harder, die auch schon für die Gegnerinnen spielte, dreht mächtig auf. Die Fans demonstrieren derweil Einigkeit gegen den DFB.
Angeführt von der überragenden Pernille Harder haben die Fußballerinnen von Bayern München das Prestigeduell gegen den VfL Wolfsburg gewonnen und mit einem dicken Ausrufezeichen die Bundesliga-Tabellenführung gefestigt. Die Mannschaft von Trainer Alexander Straus setzte sich 3:1 (1:0) gegen den ewigen Rivalen durch. Der Spitzenreiter liegt nun sechs Punkte vor den drittplatzierten Wolfsburgerinnen, die mit einem Sieg selbst auf den ersten Platz gesprungen wären.
"Wir sind unfassbar glücklich über den Sieg. Es war ein intensives Spiel", sagte Münchens Klara Bühl am ZDF-Mikrofon: "Die drei Punkte sind im Meisterschaftskampf unfassbar wichtig. Wir haben uns in einen Flow gespielt."
Die frühere VfL-Stürmerin Harder mit ihren Saisontreffern zehn und elf (13./47.) und Lea Schüller (69.) erzielten die Tore für den Titelverteidiger, Lineth Beerensteyn (75.) traf für die Gäste. Während München damit Selbstvertrauen vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag (21.00 Uhr) gegen Olympique Lyon sammelte, kassierten die Wolfsburgerinnen vor ihrem Auftritt in der Königsklasse einen Tag später gegen den FC Barcelona (18.45 Uhr/jeweils DAZN und im ntv.de-Liveticker) einen bitteren Dämpfer.
Wolfsburg mit Rückschlag vor Anpfiff
"Wenn du gewinnst, dann ist es einfach geiler. Wenn du verlierst, ist das Gefühl noch schlimmer", hatte Münchens Nationalspielerin Sydney Lohmann im Vorfeld betont. Auch beim Gegner aus Wolfsburg war die Vorfreude auf den Kracher groß - auch wenn die ungewöhnliche Anstoßzeit von 16.55 Uhr für Unmut sorgte. Eines Topspiels sei das "nicht würdig", monierte Wölfinnen-Trainer Tommy Stroot. Protest gab es auch auf der Tribüne: "In den Farben getrennt - in der Sache vereint!", hieß es auf einem grünen Banner; "Fußball für Fans nicht fürs TV", stand auf einem roten Plakat. Der Mini-Stimmungsboykott endete in der elften Minute mit "Scheiß DFB"-Rufen.
Stroot hatte unmittelbar vor dem Anpfiff allerdings andere Gedanken, er musste seine Defensivreihe umbauen. Sarai Linder rückte kurzfristig in die Startformation, nachdem Marina Hegering beim Aufwärmen eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel erlitten hatte. Beim ersten gefährlichen Spielzug des Heimteams offenbarte die neuformierte Abwehrkette dann auch Abstimmungsprobleme, nach einer Flanke von Toptalent Alara Sehitler traf Harder aus kurzer Distanz zur frühen Führung für die Bayern.
Vor den Augen von Bundestrainer Christian Wück begann das Gipfeltreffen der Bundesliga mit einem Schreckmoment, als Bayern-Torhüterin Ena Mahmutovic mit ihrer Kapitänin Glodis Viggosdottir in der Luft zusammenprallte. Die Innenverteidigerin trug eine blutige Wunde am Kopf davon und musste fortan mit einem Verband weiterspielen. Es entwickelte sich eine hitzige Begegnung mit vielen Fouls, immer wieder musste Schiedsrichterin Fabienne Michel das Spiel unterbrechen. Große Torchancen blieben Mangelware - bis Jule Brand quasi aus dem Nichts im Bayern-Strafraum zum Abschluss kam. Münchens Keeperin Ena Mahmutovic verhinderte mit einer starken Parade das 1:1 (30.).
In der Folge standen aber weiter ruppige Zweikämpfe im Mittelpunkt. Das bekam auch VfL-Kapitänin Alexandra Popp zu spüren. Nach einem krachenden Duell mit Viggosdottir musste sie für einige Minuten am Sprunggelenk behandelt werden, kehrte aber ins Spiel zurück.
Kurz nach der Pause bestrafte Harder die schläfrige Abwehr der Gäste erneut und stellte auf 2:0. In einem nun offensiveren Spiel erhöhte die eingewechselte Schüller für München, Beerensteyn sorgte mit ihrem Anschlusstreffer für Spannung.
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