In Dortmund wird sich der Tross der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am kommenden Montag treffen. Dort beginnt die Vorbereitung für die so wichtigen Nations-League-Spiele gegen Italien, die über die Teilnahme am „Final Four“ Mitte Juni entscheiden. In Mailand steigt am 20. März das Hinspiel (20.45 Uhr/ARD), drei Tage später dann in Dortmund das Rückspiel (20.45 Uhr/RTL). Die Partie in Dortmund ist ausverkauft.
Am Donnerstagvormittag präsentierte Bundestrainer Julian Nagelsmann, der in den anstehenden Partien auf die verletzten Florian Wirtz, Kai Havertz, Benjamin Henrichs und den erkrankten Aleksandar Pavlovic verzichten muss, seinen 23 Mann umfassenden Kader für die Partien – und er hatte eine große Überraschung parat: Leon Goretzka, der von Nagelsmann vor der EM 2024 aussortiert worden war und seither nicht mehr nominiert wurde, steht erstmals wieder im DFB-Kader. Der 30 Jahre alte 57-malige Nationalspieler hatte sich mit starken Leistungen in den vergangenen Monaten beim FC Bayern für eine Rückkehr empfohlen.
„Das Viertelfinale gegen Italien hat für uns große Bedeutung. Das sind zwei Spiele, die wir absolut positiv gestalten müssen und wollen“, sagte Nagelsmann Donnerstagvormittag in einer Medienrunde. Mit Goretzka hätte er ein „klärendes“ Gespräch und ein Treffen gehabt. Am vergangenen Dienstag informierte er den Spieler über dessen Rückkehr in die Nationalmannschaft. Goretzka habe sich die Rückkehr „sportlich verdient“, sagte Nagelsmann. „Er hat sich aus einer sehr schweren Phase gut rausgekämpft und spielt wieder eine tragende Rolle. Wir hatten immer einen sehr, sehr guten Draht zueinander. Er ist ein sehr reflektierter, cleverer Spieler, der die Dinge gut einschätzen kann.“ Goretzka würde sich über die Nominierung sehr freuen.
Neben Goretzka hat Nagelsmann erstmals Yann Aurel Bisseck für die deutsche Nationalmannschaft. Der 24 Jahre alte Verteidiger ist Stammspieler bei Inter Mailand und absolvierte in der aktuellen Spielzeit bislang 29 Spiele für den italienischen Erstligaklub, der im Viertelfinale der Champions League im April auf den FC Bayern trifft. Bisseck hat sämtliche Juniorennationalmannschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) durchlaufen und war auch für einige Spiele Kapitän der U21-Auswahl. Bereits im vergangenen Jahr hatte er nach eigener Aussage Kontakt mit Nagelsmann.
Baumann, Nübel und Ortega für das Tor nominiert
Zudem erhielt Nadiem Amiri vier Jahre nach seinem fünften und bislang letzten Länderspiel wieder eine Einladung. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 hatte sein bislang letztes Länderspiel noch unter Bundestrainer Joachim Löw im November 2020 beim 1:0 in Leipzig gegen Tschechien absolviert. Für das Überraschungsteam aus Mainz traf er in dieser Saison in 22 Ligaspielen sechsmal und bereitete zudem drei Tore vor.
Für das Tor nominierte Nagelsmann Oliver Baumann (1899 Hoffenheim) und Alexander Nübel (VfB Stuttgart), die zuletzt als Vertreter des nach dem Rücktritt von Manuel Neuer zur Stammkraft ernannten, aber seit dem Spätsommer verletzten Marc-André ter Stegen, gespielt hatten. Zudem wurde Stefan Ortega Moreno (Manchester City) als dritter Keeper berufen. Er war bereits bei den Länderspielen im November 2024 dabei.
„Obwohl wir einige Ausfälle verkraften müssen, haben wir generell einen sehr guten Kader beisammen“, sagte Nagelsmann. „Wir haben uns aus Überzeugung für diese Spieler entschieden und versucht, Qualität, die wegbricht, durch Qualität zu ersetzen. Mit Spielern, die darauf brennen, Einsätze zu bekommen.“
Sollte sich Deutschland im „Klassiker“ gegen Italien durchsetzen, wird der DFB das Final Four der Nations League in den EM-Stadien in München und Stuttgart ausrichten. Die beiden Halbfinalpartien sind für den 4. und 5. Juni angesetzt, das Finale und das Spiel um Platz drei finden am 8. Juni statt.
Julien Wolff ist Sportredakteur. Er berichtet für WELT seit vielen Jahren aus München über den FC Bayern und die Nationalmannschaft sowie über Fitness-Themen. Und wird beim Hinspiel gegen Italien in Mailand im Stadion sein.
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