D ie Viertelfinals stehen fest, fortan wird in der Champions League richtig Geld verdient. Mehr als 60 Millionen Euro haben der FC Bayern München und Borussia Dortmund bereits eingenommen. Gewinnt der deutsche Rekordmeister oder der Bundesliga-Konkurrent das Finale am 31. Mai in München, kommen allein durch Prämien noch einmal 40 Millionen Euro dazu und die vorläufigen Gesamteinnahmen steigen auf über 100 Millionen Euro. Doch mit den Millionen steigt auch die Belastung, die zu einem großen Problem werden könnte.

Warum wird nicht mehr gelost?

Die Auslosung bis zum Finale in München erfolgte bereits am 21. Februar. Dort wurde der Turnierbaum, die „Road to Munich 25“, festgelegt. Die Setzung erfolgte anhand der Platzierung in der Ligaphase, die mit diesem neuen Verfahren an Bedeutung gewinnen sollte. Der Erste (Liverpool) und Zweite (Barcelona) der Ligaphase hätten somit erst im Endspiel aufeinandertreffen können – wäre Liverpool nicht an Paris gescheitert.

Wann geht es gegen wen weiter?

Die Bayern müssen in der ersten April-Hälfte gegen Inter Mailand ran. Das Hinspiel findet am 8. April in München statt, die Entscheidung über den Halbfinal-Einzug fällt am 16. April im Stadion San Siro. Der BVB trifft zunächst am 9. April auswärts auf den von Hansi Flick trainierten FC Barcelona. Das zweite Duell steigt am 15. April.

Warum kann sich Bayer Münchens Trainer über die Terminierung freuen?

Vincent Kompany kann sich über die Ansetzungen gegen Inter Mailand sogar gleich doppelt freuen. Zwischen Hin- und Rückspiel in dieser K.o.-Runde liegen für den FC Bayern acht Tage. Und so bleibt Kompanys Spielern deutlich mehr Zeit zur Erholung. Im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen hatten die Münchner noch den kurzen zeitlichen Ablauf mit dem Hinspiel am Mittwoch und der zweiten Partie lediglich sechs Tage später in Leverkusen zu bewältigen. Dazwischen verlor der Rekordmeister mit 2:3 in der Liga gegen den VfL Bochum, als Kompany in der Startelf gleich zehn Veränderungen vornahm, um Topstars zu schonen. Rotation nannte der Belgier da „eine Notwendigkeit, um die Spieler frisch zu halten“.

Diesmal empfangen die Bayern zwischen den Inter-Spielen am 12. April noch Borussia Dortmund zum Topspiel in der Bundesliga. Und insofern ist die Viertelfinal-Ansetzung sogar doppelt vorteilhaft für Kompany und die Bayern. Denn die Dortmunder müssen zu ihrem Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona mit Bayern-Ex-Coach Hansi Flick nur drei Tage zuvor in Spanien antreten. Das entscheidende Rückspiel findet dann nur sechs Tage später in Dortmund statt, also auch nur drei Tage nach dem Ligaspiel in München.

Droht ein weiteres deutsches Duell?

Natürlich – und das schon im Halbfinale. Sollten sich die Bayern gegen Inter und der BVB gegen Barcelona durchsetzen, kommt es zum nächsten Bundesliga-Duell. In der Champions League standen sich die beiden Rivalen zuletzt 2013 gegenüber. Damals siegten die Bayern im Finale im Londoner Wembley-Stadion 2:1.

Wie wirkt sich die Champions League auf die Belastung der Spieler aus?

Durch den neuen Ligen-Modus und die Runde vor dem Achtelfinale haben die Spieler der Bayern und des BVB bereits vier Königsklassen-Spiele mehr als zum selben Zeitpunkt der Vorsaison absolviert. Dies könnte noch gravierendere Auswirkungen haben, da diese beiden Teams Deutschland bei der Klub-WM im Juni und Juli vertreten. Dort kommen mindestens drei Spiele pro Mannschaft in der Gruppenphase hinzu, dann ginge es mit einem Achtelfinale weiter. Würden die Bayern das Endspiel der Champions League und der Klub-WM erreichen, kämen die Profis allein in diesen beiden Wettbewerben auf 24 Spiele.

Was haben die deutschen Klubs bisher verdient?

Mehr Spiele bedeuten im Fußball (noch) naturgemäß mehr Geld. Insgesamt schüttet die Uefa 2,5 Milliarden Euro aus und damit eine halbe Milliarde mehr als in der Vorsaison. Preisgeldspitzenreiter ist bisher Dortmund, das aus Antritts-, Punkt-, Platzierungs- und Rundenprämien knapp über 61 Millionen Euro eingenommen hat. Mit einer guten halben Million Euro weniger folgen die Bayern. Leverkusen kommt auf etwa 51,35 Millionen, Stuttgart auf 28,65 und Leipzig auf rund 22,1.

Das sind allerdings noch nicht die finalen Einnahmen. Neben weiteren Erfolgsprämien für die Bayern und den BVB kommt noch die sogenannte Wertprämie für alle Teams hinzu. Hier ist der Preisgeldpool mit 853 Millionen Euro gefüllt, der Maximalwert für eine Mannschaft beträgt 40 Millionen, mindestens ist es gut eine Million.

Wie schneiden die deutschen Teams im Vergleich zum alten Format bisher ab?

Zwar sind teilweise andere Mannschaften dabei, an der Verteilung nach Nationen hat sich im Vergleich zur Vorsaison kaum etwas verändert. Wieder stehen zwei deutsche Klubs im Viertelfinale, wieder sind es die Bayern und der BVB. Hinzu kommen zwei Vereine aus England (FC Arsenal und Aston Villa) und einer aus Frankreich (Paris St. Germain) – wie im Vorjahr. Spanien hat mit zwei Klubs (Real Madrid und FC Barcelona) einen weniger im Rennen, dafür kommt in Inter Mailand ein italienisches Schwergewicht hinzu.

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