In der Regel wird ein Staffelstab übergeben. Eine Leichtathletin in den USA hat das offensichtlich nicht ganz verstanden. Sie hat ihren Staffelstab übergezogen – und zwar einer Konkurrentin. Mitten im Rennen. Der kuriose Vorfall ereignete sich bei Hallen-Landesmeisterschaften auf dem Campus der Liberty University in Lynchburg im US-Bundesstaat Virginia.
Kaelen Tucker lief während des 4x200-Meter-Rennens gerade die zweite Runde für das Team der Brookville High School. Als die junge Läuferin versuchte, sich an einer Konkurrentin auf den zweiten Rang vorbeizuschieben, passierte es: Ihrer Gegnerin von der Norcom High School brannten die Sicherungen durch.
Wie auf einem Video des Vorfalls zu sehen ist, holte die Norcom-Läuferin mit ihrem rechten Arm aus und schlug mit dem Staffelstab beim Überholmanöver heftig auf Tuckers Kopf ein. In der Arena waren entsetzte Rufe zu hören, als Tucker langsamer wurde, ins Straucheln geriet und schließlich im Innenbereich der Bahn zu Boden stürzte.
„Ich kann es nicht glauben, ich bin geschockt“, erklärte Tucker nach dem Rennen gegenüber einem Lokalsender von ABC. „Ich versuche immer noch, das Ganze zu verarbeiten. Ich kann nicht fassen, was vorgefallen ist.“ Laut Medienberichten wurde Tucker anschließend wegen einer Gehirnerschütterung und eines möglichen Schädelbruchs behandelt.
Offenbar keine Entschuldigung
Die Attacke blieb nicht unbestraft. Die Kampfrichter disqualifizierten das Norcom-Team wegen einer „Kontaktstörung“. Tamarro Tucker, die Mutter des Opfers, beklagte nach dem Rennen gegenüber ABC, dass nach dem Vorfall niemand vom Norcom-Team nach ihrer Tochter gesehen habe. Zudem erklärte sie, dass sich niemand aus dem Team für das Verhalten der Läuferin entschuldigt habe. „Keine Entschuldigung, von keinem Trainer, von keiner Athletin. Nichts. Selbst wenn es ein Versehen gewesen wäre – was ich nicht glaube, kam einfach gar nichts“, sagte Tuckers Mutter.
In einer Stellungnahme der Dachverband für den High-School-Sport in Virginia heiße es, dass man sich nicht zu Einzelpersonen oder Disziplinarmaßnahmen äußere. „Die Maßnahmen des Wettkampfleiters waren angemessen und korrekt“, hieß es. Man prüfe den Vorfall und stufe ihn als „ein ernstes Problem, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit der Athleten bei Wettkämpfen“ ein.
Ob die Familie Tucker rechtliche Schritte in Erwägung zieht, ist derzeit noch unklar.
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