Meist zeigt sich das große Frühjahrsgähnen, wenn es einige Tage mit wärmeren Temperaturen gab. Einige Menschen fühlen sich schlapp, antriebslos und müde. Andere leiden unter Kreislaufbeschwerden, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit oder Schlaflosigkeit. Nach zwei bis vier Wochen sollte dies aber überwunden sein. Dass Menschen im Frühjahr tatsächlich müder sind als etwa im Herbst oder Winter, ist wissenschaftlich nicht belegt. Die meisten erleben den Übergang vom Winter zum Frühling ohnehin als unproblematisch.
Eine Theorie schreibt den Hormonen eine erhebliche Rolle bei der Frühjahrsmüdigkeit zu. Nach den dunklen Wintermonaten ist die Konzentration des sogenannten Schlafhormons Melatonin im Blut besonders hoch. Der „Gute-Laune-Botenstoff“ Serotonin, dessen Speicher hingegen relativ leer ist, braucht für seine Entstehung Tageslicht, das eine Hormondrüse im Hirn aktiviert.
Mit der Steigerung des Serotonins drosselt der Körper gleichzeitig die Produktion von Melatonin. Weil dies alles im Frühling nicht geregelt abläuft, gerät das System vorübergehend ins Ungleichgewicht. Die Folge ist ein Kampf der Hormone – all das strengt an, und der Körper fordert zu den unpassendsten Zeiten eine Verschnaufpause.
Die Temperaturschwankungen im Frühling haben Auswirkungen auf den Blutdruck. Während sich die Blutgefäße bei kaltem Wetter verengen, um wenig Wärme zu verlieren, weiten sie sich bei ansteigenden Temperaturen etwas. Dadurch sinkt der Blutdruck leicht ab, was bei manchen Menschen Müdigkeit oder auch Kreislaufprobleme verursacht. Menschen, die ohnehin einen niedrigen Blutdruck haben, klagen häufiger über Müdigkeit im Frühjahr. Auch wetterfühlige Menschen und Ältere reagieren teils sensibler.
Was gegen das große Gähnen hilft
Kurz gesagt: aktiv sein und Sonne tanken. Licht ist die beste Therapie. Es kurbelt die Produktion von Serotonin und Vitamin D an und stoppt tagsüber die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Deshalb raten Experten zu möglichst viel Bewegung im Freien. Wenn es geht, also mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und die Pause nach draußen verlagern. Schlappe Büromenschen sollten statt des Aufzugs die Treppe nutzen.
Da der Körper das Sonnenlicht auch über die Netzhaut aufnehmen muss, um vermehrt Serotonin zu bilden, raten Experten zum zeitweiligen Verzicht auf die Sonnenbrille. Zudem ist ein Mittagsschläfchen nicht immer hilfreich, denn dann wird wieder mehr Melatonin gebildet und „Glückshormon“ verbraucht. Wechselduschen oder Saunabesuche bringen den Kreislauf zusätzlich in Gang.
Experten empfehlen viel Getreide und Getreideprodukte aus Vollkorn, Kartoffeln, Nüsse, Hülsenfrüchte sowie vor allem viel Obst und Gemüse, um die Energiespeicher zu füllen. In einigen Obstsorten wie Bananen, Äpfeln und Ananas ist sogar der Stimmungsmacher Serotonin in Spuren enthalten. Ausreichend trinken hilft, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen zu vermeiden.
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